Berlin. Streiks, Probleme an Flughäfen, Engpässe bei der Flugsicherung: Der Reisesommer 2018 war chaotisch. Die Saison 2019 könnte für viele Urlauber ähnlich frustrierend werden.
Urlauber müssen sich im Sommer 2019 erneut auf viele Flugausfälle und Verspätungen einstellen. Reiseveranstalter und Fluggesellschaften rechnen nach einer teils chaotischer Urlaubssaison im vergangenen Jahr ein weiteres Mal mit Engpässen.
Die Flugverkehrskontrolle in Deutschland müsse besser werden, forderte Kenny Jacobs, Marketingchef von Ryanair, auf der Reisemesse ITB in Berlin (6. bis 10. März). Der Personalmangel bei den europäischen Flugsicherungen sei das größte Thema gewesen, dem Airlines 2018 gegenüberstanden. "Wir denken, dass es 2019 schlimmer wird", sagte Jacobs. Auch Streiks bereiteten im vergangenen Jahr einige Probleme.
Insolvenz der Fluggesellschaft Germania
Nach der Insolvenz der Fluggesellschaft Germania rechnet auch der Veranstalter Alltours mit Engpässen bei Urlaubsflügen im Sommer 2019. Das gelte besonders für das Flugangebot an kleineren Flughäfen.
Der Ferienflieger Tuifly will in diesem Jahr für den Notfall fünf Prozent seiner Flugkapazitäten zurückstellen. Konkret soll stets ein Flugzeug in Hannover bereitstehen und "ein halbes" am größten Standort der Airline in Düsseldorf, sagte Tuifly-Chef Oliver Lackmann auf der ITB. Ohne Probleme werde der Sommer 2019 aber nicht ablaufen: Streiks oder Kapazitätsprobleme bei Flugsicherung oder Flughäfen dürften immer wieder zu "Verwerfungen im System" sorgen, so Lackmann.
Maßnahmen für mehr Verlässlichkeit
Tuifly hat nach eigenen Angaben Maßnahmen ergriffen, die für mehr Verlässlichkeit sorgen sollen. Neben den Ersatzkapazitäten sei es ein wichtiges Thema gewesen, wie man im Sommerflugplan genug Lücken einplanen kann bei der Instandhaltung der Flugzeuge. Damit Prozesse am Flughafen reibungslos ablaufen, wolle man außerdem mehr Personal einsetzen, um die Abläufe an den Airports zu begleiten.
Auch die Condor hat nach eigenen Angaben ihre Reservekapazitäten an Flugzeugen verdoppelt. Man habe im Sommer außerdem "mehr Personal am Boden und in der Luft" sowie mehr Puffer im Flugplan geplant, sagte Johannes Winter, Sprecher der Airline, auf der ITB. Gleichwohl werde der Sommer eine Herausforderung: Die Infrastruktur an den Flughäfen habe mit dem Wachstum des Luftverkehrs nicht mithalten können. (dpa)