Bornhagen. Seit November hat das Grüne Band in Thüringen den Status eines Nationalen Naturmonuments. Im Jubiläumsjahr des Mauerfalls wird viel angeboten.

30 Jahre nach dem Mauerfall sind am Grünen Band in Thüringen neue Landschaftsprojekte und kulturelle Veranstaltungen geplant. Die Stiftung Naturschutz Thüringen arbeitet an der Weiterentwicklung der Fläche entlang des ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifens, nachdem die Landesregierung es im November zum Nationalen Naturmonument erklärt hatte. "Wir sind gerade dabei, einen Pflege- und Informationsplan zu erstellen", sagte Ingrid Werres von der Stiftung der Deutschen Presse-Agentur.

Unter anderem seien Gespräche mit den Kommunen und weiteren regionalen Akteuren aus den Bereichen Tourismus, Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Geschichte geplant. Zudem finden zwischen Februar und November kulturelle Veranstaltungen statt, etwa ein "Erzählcafé", in dem ehemalige Grenzsoldaten und -flüchtlinge von ihren Erfahrungen berichten.

Die Geschichte des Grünen Bandes

Das Gebiet rechts und links der früheren innerdeutschen Grenze ist ein etwa 1400 Kilometer langer, schmaler Streifen, der früher Todesstreifen hieß und je nach Region zwischen 50 und 200 Meter breit war. Das Band verläuft entlang der westlichen Landesgrenzen von Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. In Thüringen liegt mit 763 Kilometern mehr als die Hälfte des Grünen Bandes.

Heute ist dieses Areal laut Naturschutzbund Deutschland (Nabu) ein einmaliger Biotopverbund, der Lebensraum für zahlreiche bedrohte Tier- und Pflanzenarten bietet. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert Lückenschlüsse und ein durchgängiges Grünes Band auch in den anderen Bundesländern. (dpa)