Willingen. Willingen ist wieder einmal im Weltcup-Fieber. Der Werbeeffekt für den Ort ist groß. Entsprechend viel bietet die Gemeinde ihren Gästen.

Im nordhessischen Willingen herrscht der Ausnahmezustand. Wenn die weltbesten Skispringer an diesem Wochenende zur Mühlenkopfschanze kommen, pilgern 50.000 Fans ins beschauliche Örtchen im Upland und verwandeln es in eine Party-Hochburg. Darauf freut sich auch Bürgermeister Thomas Trachte (parteilos). "Die Veranstaltung ist wirklich etwas ganz Besonderes. Natürlich plane ich auch für dieses Jahr, an allen drei Tagen an der Schanze zu sein", sagt Trachte.

Der veranstaltende Skiclub Willingen und die Gemeinde müssen eine Menge Arbeit in die Vorbereitung und Durchführung des Weltcups investieren. Über 1400 Freiwillige stehen bereit, den Springern und zahlreichen Gästen einen reibungslosen Ablauf zu garantieren. In mehreren Teams kümmern sie sich um die Bewirtung, das Festzelt, die Schanzenpräparierung, die Weitenmessung und vieles andere mehr. "Daher sind wir auch einer der wenigen Weltcup-Orte, wo ein Gewinn rumkommt", sagt OK-Chef Jürgen Hensel stolz.

Trachte ist sicher, dass diese Großveranstaltung dank der Ehrenamtlichen gelingt. "Viele Menschen leisten etwas Großes gemeinsam, auf das alle zusammen stolz sind. Wir haben schon oft von dem Weltcup-Fieber gesprochen, dass die vielen freiwilligen Helfer aus Willingen und der Umgebung jedes Jahr ergreift und so zu dem großen Eifer führt, mit dem man gemeinschaftlich ans Werk geht", erklärt Trachte.

Das Medieninteresse ist groß

Alles ist herausgeputzt in dem kleinen Wintersportort. Die Beherbergungsbetriebe sind voll, die Gaststätten gut besucht, die Teams bereits eingetroffen und die Schanze mit eigens aus dem Snow Dome Bispingen geholtem Schnee präpariert. 15 Lkw-Ladungen waren nötig, da aufgrund milder Temperaturen nicht genügend von der weißen Pracht produziert werden konnte.

Für Willingen ist der Weltcup - in diesem Jahr als Olympia-Generalprobe von besonderem Wert - wirtschaftlich und touristisch ein Segen. Das Medieninteresse ist groß, die Werbewirksamkeit für den hauptsächlich vom Tourismus lebenden Ort dadurch ebenfalls. "Dieser Aspekt und die Tatsache, dass das Weltcup-Skispringen nun schon seit über 20 Jahren regelmäßig stattfindet, hat den Bekanntheitsgrad und das wintersportliche Image von Willingen deutlich gesteigert", erklärt Trachte.

Durch die vielen Tagesbesucher ergibt sich eine zusätzliche Wertschöpfung in den unterschiedlichsten Branchen. Und auch sportlich hat der Weltcup viel zu bieten, immerhin kommen bis auf Österreich alle Nationen mit ihrem stärkstem Aufgebot. Die Vorfreude beim Bürgermeister ist daher groß: "Ich erwarte wie immer eine großartige internationale Sportveranstaltung mit spannenden Wettkämpfen und einem tollen Flair im ganzen Ort." (dpa/Ihe)