Mexiko-Stadt. Der mexikanische Tourismusminister hat für eine Legalisierung von Cannabis geworben. So soll in Urlaubsorten die Kriminalität reduziert werden.
Angesichts jüngster Gewalttaten hat der mexikanische Tourismusminister für eine Legalisierung von Cannabis geworben. Zumindest in den wichtigen Urlaubsorten wie Cancún und Los Cabos sollten neben dem Konsum auch der Anbau und der Verkauf von Marihuana straffrei werden, um die Kriminalität zu reduzieren, sagte Enrique de la Madrid am Donnerstag.
"Ich glaube, dass die Legalisierung der Produktion und des Verkaufs von Marihuana gemeinsam mit anderen Aktionen zu sichereren Urlaubszielen führen könnte", sagte der Minister. "Die Touristenorte wegen des Kampfs gegen den Drogenhandel zu verlieren, würde uns enormen Schaden zufügen."
Legalisierung soll den Drogenhandel unattraktiv machen
Die Legalisierung von Drogen zur Senkung der Kriminalität ist unter Experten umstritten. Nach Auffassung der Befürworter reduziert die Legalisierung die Gewinnspanne im Drogenhandel und macht das Geschäft damit unattraktiv. Kritiker führen dagegen an, dass die Verbrechersyndikate in Mexiko längst nicht mehr nur im Drogenhandel aktiv sind und der Effekt auf die Sicherheitslage deshalb nicht groß sein dürfte.
Mit mehr als 29.000 Tötungsdelikten war 2017 das blutigste Jahr in der jüngeren Geschichte Mexikos. Auch in den touristischen Zentren des Landes nahm die Gewalt deutlich zu. Die Urlaubsbranche ist einer der wichtigsten Devisenbringer und trägt rund neun Prozent zum Bruttoinlandsprodukt von Mexiko bei. (dpa)