Das Tourismus-Netzwerk “Straße der Romantik“ aus Sachsen-Anhalt wird im nächsten Jahr 25 Jahre. Sachsen-Anhalt wirbt deshalb um Kulturtouristen.

Dank des 500. Reformationsjubiläums verzeichnete Sachsen-Anhalt 2017 einen Tourismusboom aus dem In- und Ausland. 2018 will das Land mit der "Straße der Romanik" punkten. Große Bauwerke und kleine Dorfkirchen sollen Touristen anlocken. Magdeburg (epd). Sachsen-Anhalt wirbt mit dem Tourismus-Netzwerk "Straße der Romanik", das im kommenden Jahr sein 25. Jubiläum feiert, verstärkt um Kulturtouristen. "In Sachsen-Anhalt gibt es eine besonders große Dichte an romanischen Bauwerken", sagte Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Magdeburg. "Das ist ein einmaliger Schatz. Damit dürfen wir als Land durchaus wuchern." Im Jubiläumsjahr sollen zahlreiche Veranstaltungen, darunter Ausstellungen und eine Romanik-Festwoche vom 6. bis 13. Mai, auf die "Straße der Romanik" aufmerksam machen und Besucher für die kulturhistorisch bedeutsamen Bauwerke interessieren.

Strecke von etwa 1000 Kilometern

Mittlerweile gehören 88 Bauwerke an 73 Orten zur "Straße der Romanik". Die Route zieht sich entlang auf einer Strecke von etwa 1.000 Kilometern. Die Landesregierung hatte im Mai 2017 der Erweiterung um insgesamt zehn Baudenkmäler zugestimmt. Die Bandbreite im Netzwerk reicht von besonderen Bauwerken wie dem Magdeburger Dom oder der Stiftkirche in Quedlinburg bis hin zu kleinen Feldsteinkirchen. "Das sind Kleinode mit einer über 800-jährigen Tradition." Neben den besucherstarken Einrichtungen, die in einer gesonderten Kategorie als Highlights erfasst sind, seien auch die Dorfkirchen eine echte Bereicherung, so der Minister. "Es gibt aber auch kleine Kirchen, die mehr als 1.000 Touristen im Jahr zählen, die sich das Gotteshaus nur ansehen."

Wichtig für die Auszeichnung als Teil der "Straße der Romanik" sind unter anderem der romanische Ursprung des Bauwerks und die touristische Qualität. "Wir wollen insbesondere Zugänglichkeit", betonte Willingmann. Das bedeute nicht, dass eine Kirche rund um die Uhr geöffnet sein müsse. Aber geregelte Öffnungszeiten müssten sichergestellt sein. "Das Erlebnis einer romanischen Kirche besteht schließlich darin, dass sie von außen und innen zu besichtigen ist." Wenn das nicht gegeben sei und Öffnungszeiten nicht sichergestellt werden könnten, müsse man sich auch wieder von "Mitgliedern" des Netzwerkes trennen.

Nachfrage im Kulturtourismus steigt

Der Minister hob in diesem Zusammenhang aber auch das große Engagement vieler Gemeinden hervor, was insbesondere in dem heutigen säkularisierten Umfeld nicht immer selbstverständlich sei. Willingmann sagte: "Mein großer Dank gilt den Gemeinden und ihren Gemeindemitgliedern, die gerade in den vielen kleinen Kirchen hier Großartiges leisten, um unser romanisches Erbe zugänglich zu halten."

Die Tourismus-Route fügt sich laut Willingmann in das gesamte kulturhistorische Angebot des Landes ein. Die Nachfrage im Bereich Kulturtourismus sei steigend. Für den Tourismus im Land sei es ein Glücksfall, dass drei Jahre hintereinander wichtige Jubiläen folgten. Bereits 2017 seien mit dem 500. Reformationsjubiläum gute Steigerungsraten im Tourismus verzeichnet worden. 2018 folgt nun das 25. Jubiläum der "Straße der Romanik" und 2019 das 100. Gründungsjubiläum des Bauhauses. Die "Straße der Romanik" gehört zu den zehn beliebtesten Tourismusstraßen in Deutschland und zieht jährlich rund 1,6 Millionen Besucher an. (epd ost ror mg)