Magdeburg. Alte Kirchen und Klöster können Geschichtsfreunde auf der Tourismus-Route “Straße der Romantik“ besichtigen.
Die Kirche St. Johannis in Wernigerode und das Kloster Wendhusen in Thale gehören seit Mittwoch offiziell zur beliebten Tourismus-Route "Straße der Romanik". Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) würdigte bei der Übergabe der neuen Schilder das ehrenamtliche Engagement vieler Menschen, die sich unermüdlich dafür einsetzten, die Kirchen und Klöster für Besucher zugänglich zu machen. Noch Anfang der 1990er Jahre sei für das Kloster Wendhusen an eine Aufnahme in die "Straße der Romanik" nicht zu denken gewesen, heute könnten weite Teile der Anlage besichtigt werden.
Die Landesregierung hatte im Mai der Erweiterung der "Straße der Romanik" um insgesamt zehn Baudenkmäler zugestimmt. Hintergrund ist das für 2018 anstehende 25-jährige Jubiläum der Route. Dadurch umfasst die Romanik-Route künftig 88 Bauwerke an 73 Orten im Land. Im Landkreis Harz sind es nun 15 Bauwerke an zwölf Orten. Die "Straße der Romanik" gehört zu den zehn beliebtesten Tourismusstraßen in Deutschland und zieht jährlich rund 1,6 Millionen Besucher an.
Ladegast-Orgel ist ein Highlight für Besucher
Das Kloster Wendhusen ist den Angaben zufolge das älteste Kloster Sachsen-Anhalts sowie Start- und Endstation des Harzer Klosterwanderweges. Es ist das einzige karolingerzeitliche Bauwerk Sachsen-Anhalts und das älteste Kanonissenstift im Osten Deutschlands. Die Baugeschichte reicht bis ins 9. Jahrhundert zurück. Besichtigt werden können der Westteil der ehemaligen Stiftskirche, der romanische Kirchturm, das Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert sowie eine Ausstellung.
Die Kirche St. Johannis wurde im letzten Drittel des 13. Jahrhunderts als Pfarrkirche der damals entstehenden Wernigeröder Neustadt errichtet. Sie ist in ihrer Gesamtsubstanz die älteste erhaltene Kirche der Stadt. Das südliche Querhaus stammt aus der Entstehungszeit des romanischen Baus. Auf dessen Fertigstellung verweist die Altarweihe durch den Halberstädter Bischof Volrad im Jahr 1279. Ein Highlight für Besucher ist auch die Ladegast-Orgel, ein Dokument der spätromantischen Orgelbaukunst in Deutschland. (epd)