Essen/Winterberg. Die Wintersportgebiete im Sauerland bereiten sich auf viele Besucher vor. Doch die müssen bei der Anreise erst einmal viel Zeit einplanen.

Kein "Kaiserwetter", aber beste Bedingungen: Die Skigebiete im Sauerland rechnen am Wochenende nach Schneefällen und Kälteeinbruch mit Tausenden Wintersportlern. Hotels und Ferienwohnungen in Schmallenberg und Winterberg sind so gut wie ausgebucht, Hüttenwirte setzen an den Pisten zusätzliches Personal ein. Für Samstag erwartet der Deutsche Wetterdienst Neuschnee. Doch das bedeutet auch: keine Sonne in Sicht.

Bereits am Freitag waren in Südwestfalen bei strahlend blauem Himmel 80 Lifte mit fast 70 Kilometern Piste in Betrieb. Im Skikarussell Winterberg liegen dank der Schneekanonen rund 50 Zentimeter Schnee, in anderen Regionen sind es 20 bis 30 Zentimeter. Für die Langläufer sind zahlreiche Loipen präpariert worden: run 98 Kilometer sind bislang gespurt. Auch Rodeln und Schneewandern ist problemlos möglich. Der Kahle Asten misst 16 Zentimeter Naturschnee.

Rodelvergnügen in der Eifel

"Die Verhältnisse sind perfekt. Unten eine robuste Grundlage, oben drauf noch etwas Pulver", sagte die Sprecherin der Wintersportarena Sauerland, Susanne Schulten. Schon seit Tagen gehe es in den Skiorten trubelig zu. Parkplätze würden knapp. Am Samstag und Sonntag sei mit einem noch höheren Besucheraufkommen zu rechnen. "Es ist das erste Schnee-Wochenende. Zugleich ist es das letzte Wochenende der Weihnachtsferien. Wir rechnen mit zahlreichen Gästen aus dem Rheinland, dem Ruhrgebiet und den Niederlanden."

Doch nicht nur Tagesausflügler werden erwartet. Die Buchungszentrale Sauerland Tourismus wird zurzeit überflutet mit Anfragen nach freien Hotelbetten. "Im Umland ist in allen Kategorien vereinzelt noch etwas zu finden, aber eben nicht mehr nah an der Piste", sagte Sprecherin Anna Galon.

In der Eifel reicht es zum Skifahren nicht, aber das Rodelvergnügen kann nun endlich losgehen. "Wir haben eine schöne Piste zum Schlittenfahren", sagte Manfred Stein, der in Monschau einen Skilift betreibt. Ob zu den fünf Zentimetern am Wochenende noch was dazukommen, Stein war skeptisch: "Das Wetter soll ja wieder umschlagen und es soll etwas wärmer werden", sagte er. Immerhin neun Zentimeter Schnee meldete Hellenthal. Auf den ersten Lifttag der Saison wollte eine Sprecherin des dortigen Verkehrsamts aber nicht wetten.

Weiterhin mit Dauerfrost zu rechnen

Die Straßen sind überall frei - doch nur was den Schnee angeht: Die Polizei berichtete bereits am Freitag von größeren Staus vor allem am Ende der A46 bei Bestwig. Auch rund um Winterberg kam es den Angaben zufolge zu erheblichen Verkehrsstörungen. Die Polizei rät den Wintersportlern, am Wochenende so früh wie möglich anzureisen und viel Zeit einzuplanen. Oberstes Gebot sind allerdings Winterreifen.

Laut dem Deutschen Wetterdienst ist am Wochenende weiterhin mit Dauerfrost zu rechnen. Die Temperaturen pendeln sich nach den eisigen, zum Teil zweistelligen Minusgraden in den vergangenen Nächten wieder bei Null ein. Der Samstagvormittag beginne im Sauerland trocken. Doch spätestens am Mittag erreiche den Nordwesten die nächste Schneefront, sagen die Meteorologen vorher. Bis Sonntag soll es durchgängig schneien. Dann fallen nur noch wenige Flocken, die Wolken lockern auf. Mit Sonne sei allerdings nicht zu rechnen. (dpa)