Essen. In der Nacht sind die Temperaturen unter minus 15 Grad gesunken, die Nacht zum Samstag könnte das noch übertreffen. Die Wintersportler freut es.
Die Menschen in NRW mussten bibbern: Es war die bislang kälteste Nacht dieses Winters in Nordrhein-Westfalen. Vor allem in den höheren Lagen sind die Temperaturen dem Deutschen Wetterdienst zufolge in den zweistelligen Minus-Bereich gefallen. Die kältesten Werte wurden an den Messstellen in Eslohe im Sauerland (-15,4 Grad), in Bad Berleburg in Wittgenstein (-13,9) und in Brilon (-12,8) gemessen.
Trotz sibirischer Kaltluft wenig Glatteis
Am Freitagmorgen war die Lage auf den Straßen trotz der eisigen Temperaturen vergleichsweise entspannt. Weil die Luft sehr trocken war, kam es laut Polizei nur zu wenigen Glätte-Unfällen in NRW. Auch die Deutsche Bahn meldete am Freitagmorgen nur wenige wetterbedingte Störungen. "Es gab nur einige kleinere Weichenstörungen", sagte ein Sprecher in Düsseldorf.
Aber ohne warme Kleidung kann ein Aufenthalt im Freien zur Qual werden – Mütze, Handschuhe, Winterstiefel und möglichst extradicke Socken sind angebracht. Das Sturmtief "Axel", das seit Tagen das Wetter mit sibirischer Kaltluft prägt, macht nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes vorerst keine Anstalten, das Feld zu räumen.
Nachts Tiefstwerte bis zu minus 20 Grad möglich
Meteorologe Lars Kirchhübel vergleicht das Tief bereits mit "Väterchen Frost", denn vor allem Nächte mit klirrender Kälte lassen das Gefühl russischen Winters aufkommen. Arktische Polarluft lässt in der Nacht zu Samstag sogar Tiefstwerte von minus 25 Grad erwarten.
>>>Der Warnlagebericht des DWD für NRW
Diese Kälterekorde, so beruhigt Kirchhübel, dürften aber nur in einigen Alpentälern über dem frisch gefallenen Schnee erreicht werden. Allerdings sind die landesweit prognostizierten Tiefsttemperaturen zwischen minus 5 und minus 20 Grad in den kommenden Nächten auch alles andere als kuschelig.
Regen bei milderen Temperaturen verursacht Glatteis
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Immerhin kommt am Freitag tagsüber auch schon das Hoch "Angelika" zum Zug, überwiegend begleitet von viel Sonnenschein. Ausnahme sind der östliche Alpenrand und das Erzgebirge. Tagsüber herrscht dann verbreitet leichter Dauerfrost zwischen minus 1 und minus 5 Grad, im Bergland mäßiger Dauerfrost um minus 6 Grad. Über Schnee sind auch minus 8 Grad möglich.
Am Samstag wird in der Mitte und im Osten Deutschlands Schnee erwartet, während es im Westen und Nordwesten bei milderen Temperaturen regnen dürfte, hieß es. Angesichts der gefrorenen Böden drohe örtlich Glatteis. Am Sonntag werden bis zu +4 Grad und einige Niederschläge erwartet.
Wintersport-Wochenende in NRW steht bevor
Die Wintersportler freut das kalte Wetter am Freitag: Am Wochenende sollen fast alle Skilifte im Sauerland und in Siegen-Wittgenstein geöffnet haben. Auch zahlreiche Langlauf-Loipen sind inzwischen gespurt. Am Freitag waren in Südwestfalen 80 Lifte mit 68,5 Kilometern Piste in Betrieb. Im Skiliftkarussell Winterberg liegen dank der Schneekanonen rund 50 Zentimeter Schnee, in anderen Regionen sind es 20 bis 30 Zentimeter.
Für die Langläufer werden zahlreiche Loipen präpariert: 98,1 Kilometer seien bislang gespurt, schrieb die Wintersport-Arena Sauerland/Siegerland-Wittgenstein auf ihrer Internetseite. Die Polizei rechnet deshalb in den Skigebieten am letzten Wochenende der Weihnachtsferien mit viel Betrieb und einigen Staus auf den Straßen. (dpa/we)