Willingen/Offenbach/Gersfeld. Wintersportler freuen sich bei Sonnenschein und blauem Himmel über Top-Bedingungen in den Skigebieten. Liftbetreiber erwarten viel Betrieb.
Hessen hat im noch jungen Jahr 2017 die bisher kälteste Nacht erlebt. In osthessischen Tann in der Rhön wurde in der Nacht zum Freitag landesweit der Tiefstwert gemessen: 18,4 Grad unter dem Gefrierpunkt, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach mitteilte. Eiskalt war es auch in Schlüchtern im Main-Kinzig-Kreis (minus 16,3 Grad) und in Neukirchen im Schwalm-Eder-Kreis mit minus 15,9 Grad. Hessen höchster Berg, die Wasserkuppe, kam auf minus 14,9 Grad. Am Frankfurter Flughafen waren es minus 8,4 und im Westend minus 7,3 Grad.
Der bundesweite Tiefstwert abseits der großen Gipfel wurde in der Nacht zum Freitag dagegen in Bayern ermittelt: minus 23,5 Grad in Schorndorf-Knöbling. Auf der Zugspitze wurden sogar minus 27,2 Grad registriert.
Willingen will alle Pisten im Skigebiet öffnen
In Hessen bleibt es am Freitag frostig bei Temperaturen von minus 2 bis minus 7 Grad. "Angesichts des Sonnenscheins ist es aber ein freundlicher Wintertag", sagte Denny Karan vom DWD. In der Nacht zum Samstag sinken die Temperaturen bis etwa minus 10 Grad, tagsüber liegen sie um den Gefrierpunkt herum. Am Samstagabend und in der Nacht zum Sonntag muss mit neuen Schneefällen gerechnet werden. Ab Dienstag werde es dann nass-kalt in Hessen, wie der Wetterdienst vorhersagt.
Wintersportlern und Liftbetreibern in Hessen kommt der Frost gelegen. Willingen kündigte an, am Wochenende alle Pisten in dem nordhessischen Skigebiet zu öffnen. Nach einigen Beschneiungsnächten mit Kunstschnee wird am Wochenende eine frische, dicke Schneeschicht die Pisten bedecken. Willingen biete dann 16 Pistenkilometer auf insgesamt 19 Abfahrten an. Am Samstagabend werde Flutlicht angeschaltet. Am Freitag betrug die Schneehöhe in Hessens größtem Skigebiet 25 Zentimeter. Auch eine Loipe war gespurt.
Auf der Wasserkuppe boten sich den Wintersportlern am Freitag Top-Bedingungen bei Kaiserwetter. Wegen der laufenden Ferien und des Feiertags in Bayern herrschte auf Hessens höchstem Berg Hochbetrieb, wie Roland Frormann vom Rhön Info Zentrum sagte. Bereits am Vormittag waren alle Parkkapazitäten mit rund 700 Stellplätzen restlos erschöpft. "Wer heute hochfährt, braucht etwas Geduld. Es ist teilweise etwas chaotisch", sagte Frormann.
Zahl der Glätteunfälle hält sich in Grenzen
Wer auf die Pisten an der Wasserkuppe kam, wurde mit Sonnenschein bei minus 10 Grad verwöhnt. Im Skigebiet lagen 18 Zentimeter Schnee. Auch die Lifte am Zuckerberg, Simmelsberg und am Arnsberg in der bayerischen Rhön liefen. Etliche Loipen waren rund um die Wasserkuppe gespurt und gewalzt. "Es wird nun das erste richtige Top-Wochenende des Winters", sagte Frormann.
Die Zahl der Glätteunfälle hielt sich in Grenzen: In Nordhessen etwa sei die Nacht und der Morgen in Nordhessen kalt, die Verkehrssituation aber ruhig geblieben, sagte ein Polizeisprecher in Kassel. Es habe bis zum Morgen kaum witterungsbedingte Zwischenfälle gegeben. Bei einem Unfall in Sachsenhausen (Kreis Waldeck Frankenberg) habe es einen Sachschaden, aber keine Verletzten gegeben. Tags zuvor hatte es in Nordhessen noch rund ein Dutzend mal gekracht. Auch in Mittelhessen und dem Main-Kinzig-Kreis berichtete die Polizei von keinen auffällig häufigen Glätteunfällen. (dpa)