Köln. Der in einem Flugzeug erzeugte künstliche Druck entspricht in etwa den Verhältnissen auf der Zugspitze. Warum das so wichtig ist, erfahren Sie hier.
Die meisten Passagiere wissen, dass in einem Flugzeug künstlich Druck erzeugt wird. Das ist auch nötig, damit Fluggäste und Crew die Reise in rund zehn Kilometer Höhe überleben. Denn so weit oben ist der Druck niedrig, die Luft kalt und dünn. Doch wie hoch ist der Druck in einem Flugzeug?
Die überraschende Antwort: Der Druck entspricht nicht etwa den Verhältnissen im Flachland, sondern eher denen auf der Zugspitze. In der Druckkabine der Flieger wird standardmäßig ein Druck erzeugt, wie er 2500 Meter über dem Meer herrscht, erklärt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).
Andere Druckverhältnisse bei der Landung
Die Druckkabine ist bei Flügen permanent Außendruck ausgesetzt, der vom Boden bis hinauf zur Reiseflughöhe beständig abnimmt. Sie bewegt sich dadurch. Um diese mechanischen Belastungen auszugleichen, wird in ihr der Standarddruck erzeugt und gehalten. Er sorgt damit laut DLR unter anderem dafür, dass die Kabine während des Fluges nicht zerbricht.
Der Standarddruck sorgt für ein interessantes Phänomen: Wie sehr Passagiere der Druckausgleich beim Landeanflug belastet und etwa für Ohrenschmerzen sorgt, hängt von der Lage des Flughafens ab. Je tiefer dieser liegt, umso heftiger können die Probleme sein.
Der Grund: Bis zur Landung muss der Kabinendruck dem Außendruck angeglichen werden. Entsprechend wird zum Beispiel beim Anflug auf den Flughafen Berlin-Tegel, der rund 40 Meter über Meereshöhe liegt, wesentlich mehr Druck in der Kabine erzeugt als beim Anflug auf den Flughafen in Mexiko-Stadt, der rund 2200 Meter über Meereshöhe ist. Dort ist die Kompression kaum zu spüren, weil zwischen Kabinen- und Außendruck nur wenig Unterschied ausgeglichen werden muss. (dpa)