Bordeaux/Lyon/Nizza/Marseille/Toulouse. Wer zu den Spielorten der Fußball-EM ins Nachbarland Frankreich reist, sollte die Zeit nutzen, um sich auch abseits der Stadien einmal umzusehen.
In diesem Sommerurlaub lassen sich hervorragend französische Landschaften und Lebensart mit König Fußball verbinden. Wir zeigen Ihnen die schönsten Spielorte der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich.
Bordeaux: Das Reich der Reben
Kaum etwas verbinden Menschen rund um den Globus so sehr mit der Stadt an der Garonne wie ausgezeichneten Wein – die Böden und Bedingungen des größten zusammenhängenden Weinanbaugebietes der Welt bringen fast ausschließlich perfekte Tropfen hervor. Berühmt sind die Erzeugnisse von Weingütern wie dem Château Petrús oder dem Château Lafleur: Begüterte Kenner greifen für bestimmte Jahrgänge des edlen Rebsaftes ganz tief in die Tasche und legen mehrere Tausend Euro pro Flasche auf den Tisch.
Doch Bordeaux hat als Hauptstadt der Aquitaine noch mehr zu bieten: Besucher erkunden die Altstadt mit Welterbe-Status, flanieren durch spätbarocke Straßenzüge oder lassen sich von atemberaubenden Sakralbauten verzaubern.
Lyon: Stadt der Genüsse
Die 2000 Jahre alte Metropole liegt am Zusammenfluss von Rhône und Saône und hat knapp 500.000 Einwohner. Der historische Kern mit engen Gassen und malerischen Hinterhöfen sowie der Hafen mit seinen belebten Kais sind alleine schon interessante Exkursionen abseits des Fußballs wert. Die ebenfalls zum Welterbe zählende Stadt ist zudem kulinarisches Zentrum des Landes: Mit Paul Bocuse verwöhnt einer der besten Köche der Welt die Gaumen zahlungskräftiger Gäste.
Zwar gilt die Küche Lyons eher als bodenständig – aber selbst einfachste Gerichte kommen wie kleine Festessen daher. Doch nicht nur die Geschmacksnerven freuen sich: Rund 30 verschiedene Museen zeigen dem Betrachter Meisterwerke, unter anderem von Rembrandt, Monet und Gauguin.
Nizza: Stadt mit Stil
Spätestens Hollywood in Person von Cary Grant und Grace Kelly machte die mondäne Stadt an der Côte d´Azur weltbekannt: Altmeister Alfred Hitchcock setzte ihr im Streifen „Über den Dächern von Nizza“ ein filmisches Denkmal – und noch heute bewundern Gäste und Ausflügler die Architektur und das mediterrane Flair der Stadt. Auch ist es ein Ort der kurzen Wege: Nur wenige Kilometer entfernt liegt das Fürstentum Monaco und auch die nahe gelegene italienische Grenze sowie die französischen Seealpen lohnen für sehenswerte Kurztrips.
Die traumhafte Lage und das mediterrane Klima machten Nizza bereits vor Jahrhunderten zu einem Lieblingsziel des europäischen Geld- und Hochadels und zahlreiche pompöse Hotels und schmucke Gärten säumen noch heute das malerische Mittelmeerufer.
Marseille: Zwischen Orient und Okzident
Die Mittelmeerstadt ist der wohl unfranzösischste aller EM-Spielorte: Der große Anteil von Einwanderern an der Bevölkerung beschert Marseille einen Multikulti-Mix aus Orient und Okzident – mit afrikanischen Märkten, einer lebhaften Hip-Hop-Szene und einem prallen Kulturprogramm.
Vom „Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers“ über zeitgenössische Theaterinszenierungen und Tanz im Dockviertel bis hin zu angesagten Bars und Cafés reichen die Einblicke in Marseilles lebendige Subkulturen. Szeneviertel wie der Cours Julien und La Plaine gelten als Mekka für Street Art und laden mit Designerläden und originellen Geschäften zum Shopping ein.
Toulouse: Jung und rosarot
Die Hauptstadt der Region Midi-Pyrenäen ist mit über 700.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Frankreichs, wegen der Nähe zu Spanien herrscht hier ein warmes und mediterranes Klima, das vor allem junge Menschen anzieht. Fast 100.000 Studenten leben und lernen in Toulouse und sommers locken die Grünstreifen an der Garonne zu langen und beschwingten Abenden.
Die „rosarote Stadt“ im Süden Frankreichs – zahlreiche Gebäude aus roten Ziegelsteinen sorgten für diesen Beinamen – ist aber auch ein kulturell höchst lohnenswertes Ziel: Museen von Weltrang und sehenswerte Sakralbauen wie das Dominikanerkloster Les Jacobins mit dem Grab des Heiligen Thomas von Aquin gewähren eine spannende Zeit abseits vom Fußball.