Big Sky. Im Südwesten Montanas liegt Big Sky, das zweitgrößte Skigebiet der USA. Wintersportler bekommen hier mehr als 300 vielfältige Abfahrten geboten.

Big Sky heißt das Skigebiet hier, wobei Big Mountain passender wäre. Über 23 Quadratkilometer Schneespielplatz verteilen sich auf vier miteinander verbundenen Gipfeln. Es gibt mehr als 300 Abfahrten und 34 Lifte. Das Skigebiet in Montanas Südwesten ist das zweitgrößte der USA.

In dieser Saison hat das Park City Mountain Resort in Utah Big Sky erstmals an Größe übertrumpft. Gäbe es aber einen Preis für die Pistenfläche pro Kopf, wäre Big Sky wohl immer noch Sieger. Fernab von Millionen-Metropolen und touristischen Trampelpfaden hat hier jeder Wintersportler durchschnittlich zwei Football-Spielfelder für sich - so rechnet es die PR-Abteilung vor.

Big Sky - Skifahren in Montana

Die Nordseite des Lone Mountain im Abendlicht. Nicht nur die Berge bezaubern in Big Sky - sondern auch der Himmel.
Die Nordseite des Lone Mountain im Abendlicht. Nicht nur die Berge bezaubern in Big Sky - sondern auch der Himmel. © Big Sky Resort/dpa
Sportlich unterwegs: Das Skigebiet Big Sky hat jede Menge steile und zackige Pisten, die den ambitionierten Skifahrer fordern.
Sportlich unterwegs: Das Skigebiet Big Sky hat jede Menge steile und zackige Pisten, die den ambitionierten Skifahrer fordern. © Big Sky Resort/Lonnie Ball/dpa
Große Berge und ein weiter Himmel: Big Sky liegt in Montanas Südwesten und bietet besonders viel Pistenfläche pro Person.
Große Berge und ein weiter Himmel: Big Sky liegt in Montanas Südwesten und bietet besonders viel Pistenfläche pro Person. © Big Sky Resort/Chris Kamman/dpa
Big Sky hat zwar eine Reihe von tollkühnen Pisten, doch auch Anfänger finden hier passende Abfahrten - allerdings unterhalb der Baumgrenze.
Big Sky hat zwar eine Reihe von tollkühnen Pisten, doch auch Anfänger finden hier passende Abfahrten - allerdings unterhalb der Baumgrenze. © Heike Schmidt/dpa
Mit Sicherheit nichts für Anfänger: das Big Couloir, das viele gute Skifahrer als
Mit Sicherheit nichts für Anfänger: das Big Couloir, das viele gute Skifahrer als "Must have" auf ihrer Traum-Abfahrtsliste haben. © Big Sky Resort/Michel Tallichet/dpa
Pistenspaß auch für Snowboarder: In Big Sky haben Wintersportler besonders viel Platz - und langes Anstehen an den Liften gibt es auch nicht.
Pistenspaß auch für Snowboarder: In Big Sky haben Wintersportler besonders viel Platz - und langes Anstehen an den Liften gibt es auch nicht. © Big Sky Resort/Michel Tallichet/dpa
Dem Himmel ganz nah: Skifahren in Big Sky.
Dem Himmel ganz nah: Skifahren in Big Sky. © Heike Schmidt/dpa
Ab ins Skigebiet! Lange warten müssen Skifahrer in Big Sky nicht. Es gibt mehr als 300 benannte Abfahrten und 34 Lifte.
Ab ins Skigebiet! Lange warten müssen Skifahrer in Big Sky nicht. Es gibt mehr als 300 benannte Abfahrten und 34 Lifte. © Heike Schmidt/dpa
Profis mit Erfahrung und Hund: Mike Russell (M) und seine Kollegen Tim Haslitt (l) und Jason Frounfelter (r) kümmern sich um die Sicherheit am Berg.
Profis mit Erfahrung und Hund: Mike Russell (M) und seine Kollegen Tim Haslitt (l) und Jason Frounfelter (r) kümmern sich um die Sicherheit am Berg. © Heike Schmidt/dpa
Big Sky ist ein künstlich erschaffener Ort. Er liegt abseits größerer Ballungszentren.
Big Sky ist ein künstlich erschaffener Ort. Er liegt abseits größerer Ballungszentren. © Big Sky Resort/Chris Kamman/dpa
Chet Huntley hat das Resort Big Sky aus der Taufe gehoben. Später wurde es an andere Investoren verkauft, die kräftig ausbauten. Heute ist Big Sky das zweitgrößte Skigebiet der USA.
Chet Huntley hat das Resort Big Sky aus der Taufe gehoben. Später wurde es an andere Investoren verkauft, die kräftig ausbauten. Heute ist Big Sky das zweitgrößte Skigebiet der USA. © Big Sky Resort/dpa
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Gründer, Pistenpate und Lokalpatriot Chet Huntley war Medienprofi. Der in den 50er Jahren bekannte NBC-Nachrichtensprecher erholte sich auf den Ranches in der Gegend, kaufte sich 1969 selber eine - und eröffnete 1973 seinen Retortentraum. Lange Spaß hatte er daran nicht. Bald nach Huntleys Tod 1974 bekamen auch die Investoren kalte Füße und verscherbelten den Urlaubsort an den Resortriesen Boyne.

Terrain ist vielfältig, wild und anspruchsvoll

2013 wurde das benachbarte Moonlight-Skigebiet geschluckt. Big Sky bekam die steile Nordwand dazu, vom Hauptberg Lone Peak mit den schwierigen Felsscharten der Stillwater Bowl. So wurde Big Sky größer als Colorados werbestarke Winterpromis Aspen und Vail.

Das Terrain ist vielfältig, wild und überwiegend anspruchsvoll. Nur 15 Prozent der Pisten sind als leicht markiert. Anteilig klingt das wenig. Absolut sind das immerhin vier Dutzend Abfahrten. Die letzten mittelschweren blauen Pisten klammern sich an die Baumgrenze. Darüber ist alles schwarz, tiefschwarz. Enge Steilrinnen, scharfkantige Klippen: So sieht ein Nirwana für Freestyle-Fahrer aus.

Anfänger gondeln mit der Seilbahn herunter

Nur Vorsicht vor dem Höhenrausch: Selbst erfahrene Einheimische wie Dobe haben sich auf den Hängen von Lone Mountain schon den Hals gebrochen. Dobe war ein Bergziegen-Baby und hängt jetzt glasäugig und ausgestopft in der Hütte der Skiwacht - als Warnung vor falschem Ehrgeiz. Bei Mike Russell und seinen Jungs müssen sich selbst Pulverschnee-Profis artig abmelden, bevor sie sich zur wildesten Vertikalen wagen, dem Big Couloir.

Anfänger gondeln lieber wieder mit der Seilbahn herunter und schnallen bis zur leichten Lower-Morningstar-Abfahrt besser ganz die Skier ab. Denn für die fabelhafte Fernsicht lohnt sich das Stapfen. Der Himmel liegt hoch und weit über einem. Big Sky passt also doch! (dpa)