Essen. Skipässe sind teuer. Dennoch schlagen viele Skigebiete zum Saisonbeginn nochmal kräftig auf. Und auch bei den Pistenkilometern wird gerne geschummelt.

Die alljährliche Erhöhung der Skipasspreise – sie ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Im Schnitt um fünf Prozent wird der Wochenskipass in der anstehenden Wintersaison teurer, der Durchschnittspreis für das bei Urlaubern beliebteste Ticket steigt länderübergreifend von 253,60 auf 266,10 Euro. Die teuersten zehn Skipässe stammen wenig verwunderlich alle aus der Schweiz. Die Eidgenossen schlagen diesen Winter zwischen acht und 15 Prozent oben drauf. Einsamer Spitzenreiter: Zermatt-Aostatal mit satten 424 Euro für sechs Tage.

Christian Leetz
Christian Leetz © MSG

Ärgerlich ist, dass die Gäste in vielen Skigebieten für so viel Geld immer noch betrogen werden, wenn es um die fahrbaren Pistenkilometer geht. Denn seit dem Skandal um die künstlich massiv hochgerechneten Abfahrtskilometer im Jahr 2013 haben längst nicht alle Bergbahnen ihre Prospekte korrigiert. Während sich zum Beispiel heute in Tirol und im Salzburger Land überwiegend Angaben finden, die der Realität standhalten – Ski Amadé büßte 100 Pistenkilometer ein –, schweigt sich Kärnten nach wie vor aus.

In der Schweiz und in Frankreich geben immer noch die Hälfte aller Reviere 50 Prozent mehr Pistenkilometer an als tatsächlich am Berg existieren. Und länderübergreifend schummeln heute nach neuesten Berechnungen gerade einmal ein Viertel aller Skigebiete gar nicht. Traurig. Die Verbrauchswerte in der Automobilindustrie lassen grüßen.