Essen. Die US-amerikanische Reederei Norwegian Cruise Line möchte mit exklusiven Angeboten und luxuriösem Ambiente neue Kundschaft für sich gewinnen.

Auf den ersten Blick wirkt die Norwegian Epic, die im Hafen von Barcelona vor Anker liegt, schon etwas kopflastig. Die vom Mont Juic aus fotografierenden Touristen diskutieren darüber, ob der Suitenkomplex „The Haven“ dem Ozeanriesen mit mehr als 4000 Passagieren als Modulteil nachträglich aufgesetzt worden sei. Aber über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Mit diesem exklusiven Zufluchtsort spricht die US-amerikanische Norwegian Cruise Line jedenfalls eine Kundschaft an, die gern bereit ist, eine Handvoll Dollar mehr zu bezahlen, um eine Seefahrt in luxuriösem Ambiente zu genießen.

Kodierte Einlasskarte

„Damit bedienen wir den Fünf-Sterne-Markt“, erklärt Francis Riley, Vice President und General Manager International von NCL. Andererseits, so Riley, wollten diese Leute aber auch nicht auf das überbordende Angebot an Gastronomie und Entertainment verzichten – die vielen Bars und Spezialitäten-Restaurants oder die Epic Plunge im Aqua Park.

Wer „The Haven“ betreten will, braucht eine kodierte Einlasskarte oder aber Mr. Riley als „Türöffner“. Hinter dem Eingangsportal im Stile eines Clubs befindet sich eine ganz andere Kreuzfahrt-Welt. Der größte Schiff-im-Schiff-Komplex von NCL bietet 60 Suiten, die in drei Kategorien aufgeteilt sind. Die 47 Quadratmeter großen Villen mit separaten Kinderzimmern sind für Familien konzipiert, die Spa-Suiten für Wellness-Urlauber und die Penthouses für Paare.

Vip-Bereiche der Schiffe

Aida: Gäste der Aidaprima, die eine der Panorama-Kabinen gebucht haben, erhalten einen exklusiven Zugang zum „Patio-Deck“: Dies ist ein Sonnendeck mit Pool, der – vom Rest des Schiffs abgeschieden – luxuriöse Entspannung bieten soll. Dazu gehört eine Bar am Bug – mit Kapitänsblick. www.aida.de

MSC Yachtclub: MSC Fantasia, Splendida, Divina und Preziosa bieten den MSC Yacht Club: Die Suiten liegen auf dem Vorderschiff mit traumhafter Aussicht, angeordnet um die eigene Concierge Rezeption, die Top Sail Lounge, den Pool und weitere private Räumlichkeiten. Ein Butler-Service betreut rund um die Uhr. www.msc-kreuzfahrten.de

Cunard:
Als Gast in der Queens Grill-Welt darf man sich auf ein königliches Reiseerlebnis freuen. Die Grand und Master Suiten liegen zwar nicht in einem abgetrennten Bereich, der Zimmerschlüssel der Suite ist zugleich Eintrittskarte in einen Edel-Bereich mit Restaurants, Lounge, Courtyard-Innenhof oder Sonnendeck. www.cunard.com

Holland America Line: An Bord aller ab 2016 mit der neuen MS Koningsdam 16 Premiumschiffe haben Suiten-Gäste Zutritt zu der exklusiven Neptune Lounge. Hier steht u.a. ein eigener Concierge für alle Belange des Bordlebens zur Verfügung.
www.hollandamerica.com

Ausspannen ist auch das Stichwort im Courtyard auf Deck 16 mit eigenem Pool, Jacuzzi sowie Relaxliegen unter Sonnenschirmen. Von hier aus sind es nur ein paar Schritte bis in den Courtyard Grill, den legeren Outdoor-Bereich des Restaurants für Frühstück und Lunch. Im eigentlichen Gourmetrestaurant sind die Tische bereits für den Abend eingedeckt, die Speisekarte weist internationale Spezialitäten aus, und die Panoramascheiben erzeugen eine wunderschöne Dinner-Atmosphäre. Und nach dem Essen geht’s zum Absacker in die Lounge.

Stephan Späthe aus Frankfurt am Main hat den Aufenthalt im „The Haven“ von seiner Frau zum Geburtstag geschenkt bekommen – und ist begeistert. „Man merkt schon den Unterschied. Das Penthouse ist luxuriöser eingerichtet als die normalen Kabinen. Wir haben hier eine eigene Sauna und ein eigenes Fitnessstudio.“ Auch die abendlichen Besuche im Haven-Restaurant haben den Gast überzeugt. „Man muss nicht reservieren, hat keine Warteschlangen.“

Auf die Kritik am kopflastigen Look des Suitenkomplexes hat NCL bei der Projektierung seiner jüngsten Flaggschiffe reagiert. Die „Breakaway“ und die „Getaway“ verfügen über dieselben exklusiven Einrichtungen, haben aber nur noch 42 Suiten – 18 weniger als auf der „Epic“.