Wellington. In Neuseeland sind Touristen aufgrund des Linksfahrens oft an tödlichen Autounfällen beteiligt. Einheimische wollen nicht länger tatenlos zusehen.

Neuseelands Regierungschef hat vor Selbstjustiz gegen schlecht autofahrende Touristen gewarnt. Im vergangenen Monat hatten Neuseeländer in mindestens fünf Fällen Touristen die Autoschlüssel abgenommen, wie die Nachrichtenseite Stuff.co.nz berichtete. "Ich würde den Menschen raten, dies nicht zu tun. Es ist nicht klug, das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen", sagte Ministerpräsident John Key am Dienstag.

Touristen in Mietwagen waren in der Vergangenheit immer wieder in tödliche Unfälle verwickelt, auch weil für viele das Linksfahren ungewohnt ist. Mehr als 36.000 Neuseeländer verlangen in einer vor Monaten gestarteten Internet-Petition Fahrtests für Touristen. Key versprach Verbesserungen bei der Verkehrssicherheit, betonte aber, dass auch einheimische Autofahrer nicht unschuldig seien. Der Verband der Autovermieter betonte, dass nur ein sehr kleiner Prozentsatz der 2,6 Millionen Touristen, die Neuseeland jedes Jahr besuchen, in Unfälle verwickelt sind. (dpa)