Düsseldorf. Der Flug hat die Nerven der Passagiere strapaziert: Fast 40 Stunden waren sie von Abu Dhabi nach Düsseldorf unterwegs - auf einem Direktflug.
Der Flug sollte sieben Stunden dauern - am Ende wurden es eineinhalb Tage. Mit mehr als 30 Stunden Verspätung ist ein Flugzeug aus Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten in Düsseldorf gelandet. Die Passagiere verließen am Sonntagnachmittag erschöpft den Flieger. Zunächst hätten sie schon am Startflughafen 13 Stunden in der Maschine ausharren müssen, weil Flug EY 23 wegen dichten Nebels am Persischen Golf nicht abheben konnte, berichteten sie. Ein Sprecher der Fluggesellschaft Etihad bestätigte, dass dann noch eine lange Zwischenlandung in Wien nötig gewesen sei, weil ein 73 Jahre alter Passagier gestorben sei.
Es habe ein "beispielloses Ausmaß von Flugunterbrechungen" gegeben, schrieb die Airline und bat die Passagiere um Entschuldigung. In Abu Dhabi sei der Flughafen wegen starken Nebels geschlossen worden und anschließend mit den vielen wartenden Flugzeugen überlastet gewesen. EY 23 sei dabei einer der Flüge gewesen, die "am stärksten von der Überlastung betroffen waren".
Warum mussten die Passagiere in der Maschine bleiben
Die Frage, weshalb die Passagiere nach eigenen Angaben die Maschine während der langen Wartedauer nicht verlassen konnten, machte Etihad zunächst keine Angaben. Die Flughafenleitung war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
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Auf dem Flug nach Düsseldorf habe es dann einen medizinischen Notfall wegen des 73-Jährigen gegeben, was eine Landung in Wien nötig gemacht habe. Dort hätten dann alle Passagiere übernachten müssen, da die Crew sonst ihre vorgeschriebene Flugzeit überschritten hätte, sagte der Etihad-Sprecher. Passagieren sei ein Hotel zur Übernachtung bereitgestellt worden.
Holländer fuhr dreimal nach Düsseldorf, um Angehörige abzuholen
Die Fluggäste und ihre Angehörigen, die in Düsseldorf warteten, stellte das auf eine harte Belastungsprobe. Ein Mann aus den Niederlanden zeigte sich erbost über fehlende Informationen der Fluggesellschaft. Er war innerhalb von 24 Stunden dreimal nach Nordrhein-Westfalen gefahren, um seinen Sohn, seine Schwiegertochter und den Enkel abzuholen. Seine Familie hatte bei der verspäteten Ankunft eine Reise aus Südafrika über Abu Dhabi hinter sich.
Über den Service der Fluggesellschaft gab es bei den Passagieren in Düsseldorf unterschiedliche Aussagen. So beklagten sich Reisende aus Belgien über Chaos in der Maschine. Andere lobten die Crew für ihr Handeln rund um den kranken Passagier. Sie sahen den Fehler eher beim Flughafen am Persischen Golf, weil dieser die vielen Maschinen am Boden nicht abfertigen konnte. (dpa)