Essen. . Der Bundestags-Ausschuss diskutiert derzeit über einen Antrag der Grünen zum Delfin-Verbot. Doch eine Mehrheit ist unwahrscheinlich. Befürworter der Delfin-Haltung vermuten hinter dem Vorstoß politische statt fachliche Gründe.

16 Delfine schwimmen in Deutschland durch die Delfinarien in Duisburg und Nürnberg. Und wie es nach einer Diskussion im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Bundestages aussieht, werden sie auch in Zukunft ihre Shows abziehen müssen.

Auf Antrag der Grünen, die die Haltung von Delfinen beenden möchten, waren acht Sachverständige geladen. Gegner der Delfinarien wie Karsten Brensing von der „Whale and Dolphin Conservation“ und der Biologe Philipp Loos beriefen sich auf Zahlen – zum Beispiel zur Sterblichkeit von Delfinen in Zoos –, die ihnen nur zum Teil vorliegen.

Ausschussvorsitzender sieht "keine Mehrheit" für Antrag

Genaue Untersuchungsergebnisse oder konkrete Gutachten sind nicht öffentlich. Befürworter wie der Nürnberger Zoodirektor Dag Encke oder der Naturwissenschaftler Thomas Althaus vermuteten politische statt fachliche Gründe für den Verbotsantrag.

„Der Antrag der Grünen wird keine Mehrheit finden“, erklärte der Ausschussvorsitzende Hans-Michael Goldmann (FDP) nach der Sitzung. Auch der Koalitionspartner CDU sieht „keine sinnvolle Begründung für ein Verbot der Delfinhaltung in Deutschland“. Damit dürfte der Grünen-Antrag gescheitert sein.