Essen. . Roboter mit Muskeln, kleine Windkraftanlagen, Raffinerie aus Lego: Ab Samstag gibt es in Essen 14 Tage lang Technik zum Anfassen.
Man lernt ja immer noch dazu. Zum Beispiel dies: Es gibt unhöfliche Aufzüge. Grüßen nicht zurück, obwohl die Passagiere gerade freundlich „Hallo Aufzug“ gesagt haben. Wollen auch erst einmal nicht nach oben fahren, wenn die Fahrgäste „zwei“ rufen. „Vorführeffekt“, sagt einer. „Kein Problem.“Jedenfalls nichts, was die Mitarbeiter des Ideenparks aus der Ruhe bringen könnte. Mittwochabend gewährten sie einen ersten Blick auf das, was die Besucher von Samstag an in der Messe Essen erwarten wird.
Alles ist da allerdings noch nicht zu sehen. Graue Plastikfolie bedeckt noch den Teppichboden in den Hallen. Vorne wird geklebt, hinten gehämmert. Rechts surrt ein Bohrer, links kreischt die Säge. „Ja“, gibt Heinrich Hiesinger zu, „noch ist das hier eine Baustelle.“ Aber auch das kann den Vorsitzenden des Vorstandes der ThyssenKrupp AG nicht erschüttern. Ist halt so wie auf jeder guten Baustelle, wo am Ende vorne die ersten Gäste reinkommen, während hinten die letzten Handwerker verschwinden.
Ein wenig aber kann man schon erahnen, wie bunt und abwechslungsreich diese Welt unter dem Messedach werden wird. Eine Welt, in der ThyssenKrupp und die vielen hundert Partner „Neugierde wecken“ wollen. Auf Technik, aber auch darauf, wie sie funktioniert. Wobei selbst Hiesinger zugibt, dass diese Neugierde manchmal nur schwierig zu stillen ist. „Früher konnte man alles aufmachen, konnte man schrauben und sehen, wie alles funktioniert. Heute geht das meistens ja nicht mehr. Heute steckt die ganze Technik manchmal auf einem kleinen Mikro-Chip.“
Kraftstoff aus Biomasse
Deshalb haben sich die Messemacher einiges einfallen lassen zwischen „RecycleBar“ und „Schatzinsel“. Da wird schon mal eine riesige Raffinerie aus Lego aufgebaut, um zu zeigen, wie man Kraftstoff aus Biomasse gewinnt. Anfassen ausdrücklich erlaubt und Nachfragen geradezu erwünscht. Nur zu gerne geben die Experten Auskunft und gucken richtig traurig, wenn man weitergehen muss.
Vorbei an kleinen Windkraftanlagen oder dem Roboter, der Muskeln hat, hinüber nach „SchlauLopolis“. Einem großen Lager mit bunten Stern- und Luftzelten. Wo die Kinder Brücken bauen können. Ohne Seile oder Nägel aber trotzdem so stabil, dass man sie überqueren kann. Oder sie basteln Elektroautos und Maschinenmenschen, bevor sie ihren Vater wieder an der großen Eisenbahnmodellbauanlage abholen, bei der sie ihn „geparkt“ haben.
Ein Wochenende reicht nicht, um alles zu entdecken
So viel soll es zu entdecken geben, dass ein Tag kaum reicht, ja vielleicht nicht einmal ein Wochenende, um alles einmal auszuprobieren. Auf keinen Fall aber sollte man „David“ verpassen, einen blauweißen Turnschuh, geschätzte Größe 490 - mit einem Loch ganz vorne. Oben in den Schaft kann man einen Fußball werfen und dann computergesteuert in vier verschiedenen Schwierigkeitsgraden Elfmeter auf ein echtes Tor schießen.
Am Dienstag wurde der Kasten vom ehemaligen VfL Bochum-Keeper Ralf „Katze“ Zumdick gehütet. Bis zur Stufe „Bundesliga“ war er von der Maschine nicht zu bezwingen, im Schwierigkeitsgrad „Champions League“ aber chancenlos. Unbestätigten Gerüchten zufolge soll es bereits einen Interessenten für „David“ geben.
Sein Name: Arjen Robben.