Oberhausen. Dreiste Metalldiebe haben in der katholischen St. Marienkirche in Oberhausen zugeschlagen. Sie ließen Regenrohre, Türplatten und Türklinken aus Kupfer mitgehen. Küster: "Unser Heiland ist auch verkupfert, aber Gott sei Dank noch da."
"Dass das besonders fromme Zeitgenossen waren, glaube ich mal nicht." Pfarrer Thomas Eisenmenger von der Oberhausener katholischen St. Marienkirche ist entsetzt: Dreiste Diebe haben des Nachts Regenrohre, Dach- und Türplatten sowie Türklinken - alles aus Kupfer - gestohlen. "Unser Heiland ist ja auch verkupfert, aber der war Gott sei Dank noch da", ist Küster Alfred Konrads erleichtert; aber nur ein wenig.
Die 120 Jahre alte Kirche an der Mülheimer Straße ist reichlich mit Kupfer verziert, einem heute teuren Rohstoff. Auf mehrere tausend Euro schätzt der Pfarrer den Schaden. "Den kann die Gemeinde allein nicht aufbringen", sagt er und hat um Beistand von oben, vom Bistum Essen, gebeten. Die Diebe werden für das geklaute Edelmetall so um die 500 Euro bekommen, schätzt Alfred Konrads.
"Kirchen sollten immer geöffnet sein"
Pfarrer, Küster und die Gemeindemitglieder empfinden den Diebstahl als Frevel. "Es scheint heute eine Generation heranzuwachsen, die keinen Respekt und keine Beziehung mehr zu einem Gotteshaus hat. Das ist traurig, aber wahr", sagt Pfarrer Eisenmenger.
"Anderen etwas zu stehlen, ist ja schon schlimm. Aber die Dreistigkeit zu besitzen, eine Kirche so zu schädigen, das ist doppelt schlimm. 30 Jahre arbeite ich jetzt in der Marienkirche, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt", sagt Küster Alfred Konrads, der die Tat entdeckt und der Polizei gemeldet hat. Er und der Pfarrer halten die Diebe für Profis, schließen organisierte Kriminalität nicht aus. "Die Platten auf dem Vordach eines Seiteneinganges sind fachmännisch entfernt worden", so Konrads.
Für Pfarrer Eisenmenger ist es schon nicht in Ordnung, dass Kirchen tagsüber geschlossen sind. Diebstähle, Zerstörungen, dumme Streiche von Jugendlichen haben dazu geführt. "Kirchen sollten immer geöffnet sein. Dafür sind sie da", sagt er. Jetzt seien sie nicht einmal von außen mehr sicher und können eigentlich nicht mehr unbeoachtet bleiben.