Menden. Die Ermittlungen zum Unfall bei Schützenfest in Menden verzögern sich. Die Auswertung von 70 Zeugenaussagen für das technische Gutachten sei sehr aufwändig. Zudem gebe es immer noch kein medizinisches Gutachten zu dem wegen des Unfalls psychisch angeschlagenen 79-jährigen Fahrer.

Knapp drei Monate nach dem schweren Unfall auf einem Schützenfest im sauerländischen Menden mit drei Toten sind die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft immer noch nicht abgeschlossen. Zwei Gutachten über den Gesundheitszustand des 79-jährigen Unfallfahrers und den technischen Zustand des Unfallwagens hätten sich verzögert, sagte ein Sprecher der Behörde in Arnsberg auf ddp-Anfrage.

Grund sei unter anderem eine aufwändige Auswertung der rund 70 Zeugenaussagen für das technische Gutachten. Außerdem habe ein mit dem medizinischen Gutachten beauftragter Arzt die Anfertigung abgelehnt, da er den 79-Jährigen bereits zuvor behandelt hätte und befürchtete, befangen zu sein. Ein neuer Sachverständiger sei nun beauftragt worden, sagte der Sprecher.

Gesundheitliche oder technische Probleme als Ursache

Der 79-jährige Unfallfahrer kann sich nach eigenen Angaben nicht an das Unglück erinnern. Der Vorfall mache dem Mann psychisch sehr zu schaffen, sagte der Sprecher. Eine vorsätzliche Tat des Unfallfahrers werde nach derzeitigem Ermittlungsstand ausgeschlossen. Als Ursache kämen gesundheitliche oder technische Probleme in Betracht.

Der Mann war am 19. Juli mit seinem Auto in der Fahrzeugschlange hinter dem Schützenumzug unterwegs gewesen. Plötzlich scherte er nach links aus, fuhr an dem sichernden Fahrzeug vorbei und raste mit seinem Pkw in den Umzug. Zwei Männer im Alter von 40 und 69 Jahren starben noch am Unfallort, ein dritter, 34 Jahre alter Mann erlag wenige Tage später in einem Krankenhaus seinen schweren Verletzungen.

Laut Staatsanwaltschaft liegt ein bei dem Unfall Verletzter nach wie vor im Krankenhaus, ein zweiter Mann befindet sich derzeit noch in einer Reha-Einrichtung. (ddp)