Oberhausen. Der Traum vom eigenen Häuschen im Grünen hat vor dreieinhalb Jahren auch die Oberhausener Familie Bluhmki gepackt. Doch nun verhindert eine fehlende Bürgschaft, dass die Familie ihr Häusle bauen kann. Sie wird an den Rand der Privatinsolvenz getrieben.
Der Traum vom eigenen Häuschen im Grünen hat vor dreieinhalb Jahren auch die Oberhausener Familie Bluhmki gepackt. In der Zwischenzeit ist sie jede Menge Geld und Nerven losgeworden, vom Eigenheim indessen – keine Spur. Weil die Duisburger Firma Centaplan AG sich nicht mit der Stadt Oberhausen einigen kann, steht die Erschließung des Grundstücks immer noch aus – und die Bluhmkis gucken, wie ein Dutzend andere Familien aus der Umgebung, in die Röhre.
„Wir wurden hingehalten”, sagt Thomas Bluhmki. Der 47-jährige Familienvater hat 148 000 Euro in das Projekt gesteckt, sagt er. „Das einzige, das ich habe, ist ein wertloses Grundstück!” Die Kreditforderungen haben ihn an den Rand der Privatinsolvenz getrieben. Weil die Familie die Miete nicht mehr zahlen konnte, musste sie ihr Mobiliar zwei Jahre einlagern und bei Freunden unterkommen. „Wir haben mit drei Kindern auf 32 Quadratmetern eher gehaust als gewohnt”, sagt Bluhmki. Zwei Hörstürze habe seine Frau erlitten.
Geld liegt seit einem Jahr auf einem Treuhand-Konto
Das Problem: Weil eine Bürgschaft in Höhe von 618 000 Euro fehlt, darf Centaplan nicht mit der Erschließung loslegen. Dieses Geld, erklärt Oberhausens Baudezernent Peter Klunk, sei die Sicherheit für die Stadt – falls die Firma pleite geht; ein üblicher Vorgang. Nur, dass Centaplan offenbar keine Bank fand, die ihr eine Bürgschaft ausstellt.
„Deshalb habe ich das Geld auf einem Treuhandkonto angelegt”, sagt der Vorstand bei Centaplan. Dort liege es seit einem Jahr. Und der Firmenchef versteht nicht, warum das nicht ausreicht. Er wirft der Stadt Verzögerungen beim Vertragsabschluss vor: „Sie hält uns hin und fordert abenteuerliche Dinge.”
Stadt vermisst seriöses Konto
„Völliger Blödsinn”, erwidert Baudezernent Klunk. Er wisse bisher nur von Geld, das auf irgendeinem Konto in Spanien liege. Dies widerspreche den Abmachungen. „Wir brauchen eine Bürgschaft”, sagt Klunk, „und zwar von einer deutschen Bank”.
Thomas Bluhmki hat den Traum vom eigenen Haus noch nicht aufgegeben. Er wird einen langen Atem brauchen. „Wir können das Grundstück nicht erschließen, weil es uns nicht gehört”, sagt der Baudezernent der Stadt. Zurückgeben will Bluhmki sein Grundstück trotzdem nicht – „Dann hätte ich ja gar nichts mehr.”