Wilnsdorf. Im Glauben, eine Jugendgruppe zu unterstützen, unterzeichneten Bürger arglos Unterschriftenlisten der NPD-Kandidaten für den Ratswahlkampf in Wilnsdorf bei Siegen. Der Schwindel flog auf - der Bürgermeister zog die Kandidaten aus dem Verkehr. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Mit einer um mehr als die Hälfte dezimierten Mannschaft muss die NPD in der knapp 22000 Einwohner zählenden Gemeinde Wilnsdorf bei Siegen in den Ratswahlkampf ziehen. Nachdem es offensichtliche Manipulationen bei der Aufstellung der Liste gegeben habe, zogen Bürgermeister Werner Büdenbender und sein Stellvertreter Helmut Eich mehr als die Hälfte der Kandidaten aus dem Verkehr, erklärte der Beigeordnete.
Beim Durchsehen der Listen der NPD waren Unregelmäßigkeiten aufgefallen. So stimmten bei den Unterzeichnern, die sich vorgeblich für einen Kandidaten eingesetzt hatten, Adressen und Geburtsdaten nicht. Daraufhin setzten sich Büdenbender und Eich mit den Betroffenen in Verbindung und erfuhren, dass die angeblichen Unterstützer zwar, wie ihnen gesagt wurde, eine Jugendgruppe, keinesfalls aber die NPD unterstützen wollten. Inzwischen ermittele auch die Staatsanwaltschaft Siegen gegen die NPD wegen Urkundenfälschung.