Schwerte. . Leichtsinn mit verheerenden Folgen: Schwerste Verletzungen erlitt ein Jugendlicher am Samstagnachmittag durch einen Stromschlag im Bahnhof Schwerte. Dabei fuhren 15.000 Volt durch seinen Körper.
Ein 16-Jähriger war nach Polizeiangaben am Samstag gegen 13.20 Uhr im Bahnhof Schwerte auf einen Kesselwaggon geklettert und dabei zu nah an die hochspannungsführende Oberleitung gekommen. Dabei bildete sich ein so genannter Lichtbogen, der mit 15 000 Volt durch seinen Körper fuhr. Der Jugendliche stürzte vom Waggon und blieb reglos neben dem Gleisbett liegen. Ein Rettungshubschrauber brachte den schwerst Verletzten in eine Dortmunder Spezialklinik. Nach Angaben der zuständigen Bundespolizeidirektion haben die Ärzte den jungen Schwerter ins künstliche Koma versetzt, Lebensgefahr, so Pressesprecher Jürgen Karlisch, bestehe nicht.
Nach bisherigen Erkenntnissen der Bundespolizei hielt sich das Unfallopfer mit fünf Jugendlichen im Alter von 13 bis 18 Jahren auf den Rangiergleisen im Bahnhof auf. Glück hatte ein anderer 16-Jähriger, der versucht hatte, auf den Waggon zu klettern. Wie die anderen auch erlitt er durch den Lichtbogen Augenverletzungen, alle wurden vorsorglich im Krankenhaus behandelt. Da die Jugendlichen unter Schock stehen, so Karlisch, finde ihre Befragung zum Unfallgeschehen erst in dieser Woche statt.
Für die Rettungsarbeiten und die Unfallaufnahme blieb der Bahnhof bis 14.50 Uhr gesperrt. Da auch die Bahnstrecke eine Stunde lang nicht passierbar war, kam es zu Zugverspätungen. Den tragischen Unglücksfall nutzt die Bundespolizei und warnt eindringlich vor dem lebensgefährlichen Aufenthalt in den Betriebsgleisen, auf Güterwaggons oder in der Nähe von Oberleitung.Wird der Mindestabstand von 1,50 Meter zur Oberleitung unterschritten, kann auch ein Stromüberschlag erfolgen, ohne dass die Leitung mit 15 000 Volt berührt werden muss.