Düsseldorf/Essen/Köln. .
Zu Ostern haben evangelische und katholische Geistliche mit deutlichen Worten vor den Gefahren der Atomkraft gewarnt. Ruhr-Bischof Franz-Josef Overbeck sagte, Atomenergie verhindere Leben und sei auf Dauer nicht vertretbar.
Zu Ostern haben evangelische und katholische Geistliche mit deutlichen Worten vor den Gefahren der Atomkraft gewarnt. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, mahnte in seiner Osterpredigt Konsequenzen aus der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima an.
„Unsere Furcht, die verbunden bleibt mit der Ehrfurcht vor Gott und mit unserer Osterfreude, setzt uns in Bewegung. Sie hilft uns, vor dem Leid unserer Mitmenschen nicht abzustumpfen“, sagte Schneider am Ostersonntag laut vorab verbreitetem Predigttext. „Das gilt etwa für unsere Anteilnahme an den Schicksalen der Menschen in Fukushima“, sagte der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland.
„Wir werden bewegt zu Anteilnahme, zum Mitleiden und zur Hilfe“, sagte der Geistliche. Die „Osterfreude“ helfe dabei, „solche Ereignisse nüchtern einzuschätzen und daran zu arbeiten, dass sie in Zukunft verhindert oder zumindest abgemildert werden“.
„Atomenergie nicht vertretbar“
Der katholische Ruhr-Bischof Franz-Josef Overbeck griff die aktuelle Debatte über die Abschaltung der deutschen Atomkraftwerke ebenfalls auf. „Atomenergie ist auf Dauer nicht vertretbar“, sagte Overbeck. Ihre Gefährdungen und Belastungen für die zukünftigen Generationen verhinderten Leben. Deshalb müsse diesbezüglich nach alternativen Lösungen gesucht werden.
Auch Präses Alfred Buß von der Evangelischen Kirche in Westfalen machte den Atomunfall in Japan zum Thema. „Die heimlich-unheimliche Katastrophenangst ist wieder da. Fukushima ist ein Fanal menschlicher Selbstüberhebung“, sagte Buß. Mitten in der Hoffnungslosigkeit schenke Ostern Gewissheit. Angesichts globaler Katastrophen sei es zwar nicht leicht, zuversichtlich nach vorne zu blicken. Doch der Präses verwies zu Ostern 2011 auf die Kraft des christlichen Glaubens.
Der Kölner Erzbischof, Kardinal Joachim Meisner, sagte in seiner Predigt über die Osterbotschaft: „Es geht um die Zukunft, um unsere Zukunft und um die Zukunft der Welt.“ Ostern sei der Geburtstag „der neuen Schöpfung“, sagte Meisner im Kölner Dom. (dapd)