Essen. .
Heftige Schneefälle und glatte Straßen haben in Nordrhein-Westfalen zu einer Fülle von Unfällen geführt. Eine Frau ist dabei ums Leben gekommen.
Das Winterwetter hat am Wochenende in Nordrhein-Westfalen für zahlreiche Unfälle und massive Verkehrsbeeinträchtigungen gesorgt. Wie die Landesstelle der Polizei mitteilte, ereigneten sich von Samstagmittag bis Sonntagmittag rund 500 Unfälle auf schnee- oder eisglatten Straßen. Dabei wurde am Samstagabend eine 30 Jahre alte Frau in Borchen (Kreis Paderborn) getötet. Zudem erlitten 44 Menschen zum Teil schwere Verletzungen. Am Sonntag krachte es von 12.00 bis 20.00 Uhr witterungsbedingt 316 Mal. Dabei wurden 6 Menschen schwer und 29 leicht verletzt. Der bei den Unfällen entstandene Gesamtsachschaden wird auf rund 1,1 Millionen Euro geschätzt.
Dennoch sei die Verkehrslage am Sonntag vergleichsweise ruhig, sagte ein Sprecher der Leitstelle. Größere Straßen mussten bis zum Mittag nicht gesperrt werden. Offenbar hätten viele Verkehrsteilnehmer auf Fahrten mit dem Pkw verzichtet. Allerdings forderte eine geschlossene Schneedecke auf Teilen der Autobahnen 1 und 46 viel Geduld von den Autofahrern. Auf der A 45 wurden zwei liegen gebliebene Lkw durch das Technische Hilfswerk geborgen.
Bis zu 30 Zentimeter Neuschnee
Der tödliche Unfall in Borchen hatte sich auf einer abschüssigen Strecke ereignet. Die Autofahrerin war mit ihrem Kleinwagen ins Schleudern gekommen, in einen Graben gefahren und gegen einen Baum geprallt. Dabei erlitt die Frau so schwere Verletzungen, dass sie noch am Unfallort starb.
In Remscheid kam es durch witterungsbedingte Weichenstörungen zu Zugausfällen, Busverkehr war nur noch auf den Hauptdurchgangsstraßen möglich. Zahlreiche öffentliche Veranstaltungen wurden abgesagt. In Finnentrop (Kreis Olpe) brach ein Zelt auf dem Weihnachtsmarkt unter den Schneemassen zusammen. Dabei wurde ein Feuerwehrmann leicht verletzt. In Schwelm musste eine Straße aufgrund von Schneeverwehungen mit schwerem Räumgerät vom Schnee befreit werden. Im Kreis Siegen-Wittgenstein musste der öffentliche Personennahverkehr eingestellt werden. In einigen Gemeinden des Kreises bleiben am Montag die Schulen geschlossen. Im Kreis Mettmann wurde das Neandertal wegen umgestürzter Bäume komplett gesperrt.
Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) fielen von Samstagabend bis Sonntagmorgen unter anderem im Bergischen Land bis zu 30 Zentimeter Schnee. Auch im Sauerland und in Ostwestfalen gab es ergiebige Schneefälle, die auch am Tag andauerten. Derweil wurde die Unwetterwarnung für Teile NRWs verlängert. Bis zum Sonntagabend sind noch weitere starke Schneefälle im Sauerland und im Bergischen Land zu erwarten. Zudem drohe auch stellenweise Glatteis, sagte ein DWD-Meteorologe. (dapd)