An Rhein und Ruhr. .

In NRW sind die ersten Ansteckungen mit dem Grippe-Virus gemeldet. Noch spricht das Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit von „Einzelfällen“. Risikogruppen wird die Impfung empfohlen.

Die übliche Grippesaison hat noch nicht begonnen, da gibt es be­reits die ersten Infektionen in NRW: Drei Menschen in Köln, Düsseldorf und Bonn haben sich in den vergangenen acht Wochen mit dem Influenza-Virus angesteckt. Das sind die offiziell beim NRW-Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit (Liga) eingegangenen Zahlen. Lediglich um „Einzelfälle“, handele es sich bisher, sagt Kirsten Bradt, Liga-Expertin für Infektiologie. Möglich sei, dass sich die Erkrankten das Virus im Ausland eingefangen hätten.

Allein: Längst nicht alle Allgemeinmediziner geben aufgetretene Grippe-Fälle an die Zentralstelle für die Überwachung von Infektionskrankheiten weiter, die das Liga im Vierwochenrhythmus veröffentlicht. So behandelte beispielsweise der Duisburger Hausarzt Dr. Helmut Gudat in diesem Jahr ebenfalls bereits „ganz vereinzelte Fälle“ in seiner Praxis.

Das Gros der Patienten in­des, das hustend und schniefend in den Wartezimmern der Hausärzte ausharrt, schlägt sich lediglich mit „grippalen Infekten“ herum.

Die Symptome: Hohes
Fieber, Gliederschmerzen

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Der Unterschied: „Die ei­gentliche Virus-Grippe ist ein sehr schweres Krankheitsbild, das unbedingt behandlungsbedürftig ist“, erklärt Dr. Gudat. Hohes Fieber und Gliederschmerzen seien die gängigsten Symptome. Was den Menschen momentan nach der ersten Kältewelle zu schaffen mache, seien klassische Erkältungen: Erkrankungen der Bronchien, der Rachen- und Nasenschleimhaut.

Januar und Februar sind in Deutschland üblicherweise die Hauptmonate für Grippe-Ansteckungen. Wie gefährlich das Virus in diesem Jahr werden wird, welche Grippe-Erreger sich ausbreiten können und ob es zur Epidemie kommt, ist dabei nicht prognostizierbar. „Das Virus ist un­berechenbar“, so Dr. Gu­dat. Anhaltspunkte zumindest gibt der Verlauf der Tröpfchen-Infektion auf der Südhalbkugel, sagt Liga-Expertin Bradt. Um ein halbes Jahr versetzt habe die Ausbreitung des Influenza-Virus dort bereits in unseren Sommermonaten Juli und August ihren Höhepunkt.

Antigen gegen die „Schweinegrippe“

Schutz gegen die gefährlichen Erreger versprechen Impfungen. Die Wirkstoffzusammensetzung beschließe die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ebenfalls nach Auswertung des Verlaufs auf der Südhalbkugel, so Bradt.

Empfohlen sind Impfungen vor allem Risikogruppen – Schwangeren und chronisch kranken Menschen. Auch Personen, die durch ihre Arbeit viel mit anderen Menschen zusammen kommen, etwa Pflegepersonal, Lehrer oder Busfahrer, sollten sich schützen. 14 Tage dauert es, bis der Immunschutz aufgebaut ist. Das Liga empfiehlt, sich möglichst bis November zu impfen. Für rund 25 Millionen Menschen deutschlandweit ist der Influenza-Impfstoff bereits produziert. Er enthält auch ein Antigen gegen die Neue Grippe, die sogenannte „Schweinegrippe“.