Heinsberg. Die Polizei hat eine ungenehmigte Demonstration gegen den nach Heinsberg-Randerath zugezogenen Sexualstraftäter aufgelöst. Am Samstag hatten sich in dem Ort Mitglieder der rechten Szene zu einer Mahnwache versammelt. Die Polizei nahm 63 Personen zeitweise fest.

In Heinsberg-Randerath hat die Polizei am Samstag eine nicht genehmigte Demonstration gegen den Verbleib eines Sexualstraftäter unterbunden und dabei 63 der rechten Szene zuzuordnenden Personen zeitweise festgesetzt. Nach Personalienfeststellung, Anzeigenerstattung und Erteilung von Platzverweisen wurden sie wieder überwiegend entlassen, teilte die Polizei am Abend mit. Vorangegangen war eine von der NPD organisierte Mahnwache.

SPD im Kreis Heinsberg fordert schnellere Entscheidung

Bereits in den vergangenen Tagen war es mehrfach zu Protesten von Anwohnern gegen den 57-Jährigen gekommen, der wegen der Vergewaltigung mehrerer Mädchen insgesamt fast 20 Jahre im Gefängnis gesessen hat. Am vergangenen Wochenende war er auf freien Fuß gesetzt worden. Das Münchner Oberlandesgericht will bis Mitte April entscheiden, ob gegen den Mann nachträgliche Sicherungsverwahrung angeordnet wird.

Die SPD im Kreis Heinsberg forderte eine schnellere Entscheidung. Schutz und Sicherheit seien allein eine Aufgabe der Polizei und der Justiz, nicht eine Aufgabe von Privatpersonen, betonte der SPD-Kreisvorsitzende Norbert Spinrath. Es sei ein Skandal, «dass Politik und Justiz - zumindest für die Öffentlichkeit wahrnehmbar - scheinbar nicht in der Lage sind, in solchen Ausnahmesituationen rasch und entschieden zu handeln, um wieder geordnete Verhältnisse zu schaffen. Genau das aber würde uns am Ende auch die Neonazis vom Hals halten.» (ddp)

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