Essen. Hilfe bei der Trauerbewältigung, der Spaziergang mit dem Hund, Fußball: 20 Leser haben uns verraten, was ihnen in Krisenzeiten Hoffnung gibt.

Der Spaziergang mit dem Hund, die glückliche Beziehung oder Fußball: Wir haben unsere Leserinnen und Leser gefragt, was ihnen in Zeiten von globalen Dauerkrisen Hoffnung gibt. 20 Menschen an Rhein und Ruhr haben uns verraten, was sie - trotz allem - glücklich macht.

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1. „Mich macht meine Hündin total glücklich. Wenn ich mit ihr in den ersten sonnigen warmen Tagen durch den Wald laufe oder sie durch den Garten rennt und ich sehe, was für ein Unsinn ihr immer einfällt.“
Larissa Lienig, 27, Kommunikationsmanagerin aus Dortmund

2. „Ich ziehe Hoffnung aus meinem Glauben, dass ich auch weiterhin beschützt werde.“
Horst Hahn, 89, Rentner aus Düsseldorf

3. „Glück ist für mich, wenn mich morgens mein Pferd Henry mit einem Wiehern begrüßt und mir mit seinem Blick sagt, dass Heu auf dem Paddock eine gute Idee ist“.
Claudia Buller, 59, nicht berufstätig aus Gelsenkirchen

Das Glück der Erde liegt ja bekanntlich auf dem Rücken der Pferde: Claudia Buller mit ihrem Pferd Henry.
Das Glück der Erde liegt ja bekanntlich auf dem Rücken der Pferde: Claudia Buller mit ihrem Pferd Henry. © privat | Privat

4. „Dass ich schon alleine rausgehen kann, zum Beispiel zur Schule oder zum Spielplatz.“
Jona, 6, Schüler aus Dortmund

5. „Mich erfreut es, dass ich dank meines großen Vorrats an Einkaufswagenchips anderen aushelfen kann. Erst kürzlich war ich im Rewe einkaufen: Eine ältere Dame hatte Probleme, ihren Einkaufswagen von der Kette zu bekommen. Es klemmte. Ich befreite die festsitzenden 50 Cent aus ihrem Wagen und steckte einen funktionierenden Chip von mir herein. Die Kette löste sich, der Einkaufswagen war frei und die ältere Dame überglücklich, als ich ihr sagte, dass sie den Chip jetzt behalten kann.“
Ulrich Hübner-Füser, 55, Frühpensionär aus Bottrop

6. „Ich gehe jeden Tag mit großer Freude zur Arbeit ins Krankenhaus. Ich danke auf diesem Weg für das Vertrauen, das mir so oft in Gesprächen geschenkt wird. Das berührt mich sehr und gibt mir das Gefühl, dass es den Menschen nach unserem Gespräch manchmal ein bisschen besser geht.“
Ingrid Kamminga, 59, arbeitet in einem Krankenhaus in Essen

7. „Ganz klar, Fußball.“
Lasse, 8, Schüler aus Dortmund

8. „Wenn meine Frau mir nach 48 Jahren Beziehung sagt: ,Du bist das Beste, was mir im Leben passiert ist!‘“
Georg Jahn, 77 Jahre, Rentner aus Velbert

9. „Nachdem mein Mann vor acht Jahren verstarb und ich kurz vor der Coronazeit Rentnerin wurde, hatte ich kaum glückliche Momente. Plötzlich war ich alleinstehend, hatte kaum Kontakt zu Menschen. Hinzu kamen die täglich schlechten Nachrichten in den Medien. Heute bin ich glücklich, dass ich Hilfe bei der Trauerbewältigung bekommen habe. Mir wurden Wege aufgezeigt, wie ich mein neues, anderes Leben gestalten kann.“
Heike Kensbock, 67, Rentnerin aus Oberhausen

Hauptsache draußen: Glück ist für Sigrid Boueke, wenn sie sich bewegen kann. Ob bei einer Schneewanderung oder im Winter oder im Sommer bei der Gartenarbeit.
Hauptsache draußen: Glück ist für Sigrid Boueke, wenn sie sich bewegen kann. Ob bei einer Schneewanderung oder im Winter oder im Sommer bei der Gartenarbeit. © privat | Privat

10. „Endlich wieder Radfahren, im Garten arbeiten, einfach draußen sein können, wenn die Sonne scheint.“
Sigrid Boueke, 76, Rentnerin aus Witten

11. „Glück ist das, was wir daraus machen. Wenn ich mir den Blick auf die kleinen Wunder und schönen Dinge verbaue, indem ich immer nur das Schlechte sehe, dann wird meine negative Erwartungshaltung auch erfüllt. Deshalb gehe ich jeden Tag mit einem Lächeln im Gesicht, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft in diese Welt. Wenn von hundert Menschen, die ich anlächele oder denen ich helfe, nur einer zurücklächelt oder Danke sagt, dann ist das ein glücklicher Tag für mich.“
Barbara von Trümbach, 65, Steuerberaterin aus Bottrop

12. „Wenn ich es in diesen Zeiten schaffe, auf meine Bedürfnisse zu hören. Ich versuche immer, das Hier und Jetzt zu genießen. Sei es auf dem Sofa, mit einem Hafermilch-Kaffee in der Hand oder bei einem Theaterbesuch.“
Paula Luy, 26, Schauspielerin aus Köln

13. „Tanzen mit dem Partner bietet eine einzigartige Möglichkeit des Glücks und der Verbundenheit. Die gemeinsame Bewegung zur Musik schafft nicht nur eine körperliche Harmonie, sondern fördert auch eine emotionale Synchronizität. Die bewusste Fokussierung auf den Partner während des Tanzes ermöglicht eine vertiefte Kommunikation ohne Worte und stärkt die emotionale Verbindung. Die Freude am Paartanz liegt nicht nur in der Perfektion des Tanzes, sondern vor allem im gemeinsamen Erleben und dem Teilen von glücklichen, bewegenden Momenten – eine ganz besondere Art des Zusammenseins, die das Glück im Rhythmus der Liebe zum Ausdruck bringt.
Thorsten Ritter, 57, Inhaber einer Tanzschule in Mülheim

Thorsten Ritter und seine Frau Claudia Ritter betreiben das „Tanzhaus“ in Mülheim.
Thorsten Ritter und seine Frau Claudia Ritter betreiben das „Tanzhaus“ in Mülheim. © privat | Privat

14. „Liebe Leute in der Familie. Und Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden.“
Defne, 8, Schülerin aus Aachen

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15. „Meine Hündin Pauline macht mich glücklich – jeden Tag. Wenn ich morgens aufwache, frage ich sie leise: „Wollen wir jetzt aufstehen?“ Dann gibt mir Paulinchen, eine Welsh-Terrier-Hündin, durch ihr Piepsen eine Antwort. Das ist mein erstes Glücksgefühl.“ Ingetraud Herrmann, 74, Rentnerin, aus Bochum

Ein gutes Team: Ingetraud Herrmann mit Hündin Pauline.
Ein gutes Team: Ingetraud Herrmann mit Hündin Pauline. © privat | Privat

16. „Mich macht es glücklich, in Verbindung zu sein – mit anderen Menschen, mit mir selbst, mit der Natur. Besonders glücklich bin ich, wenn es mir gelingt, Menschen zu verbinden – sie darin zu unterstützen, ihre Liebe zu sich selbst und die Verbundenheit zu anderen zu spüren und zu stärken. Solche Momente stimmen mich zuversichtlich auf eine freundlichere Welt.
Elisabeth Hennig, 55, Paarberaterin und Live Coach aus Köln

17. „Mich macht es glücklich, frei zu sein. Ich habe die Wahl, ob ich nur die Krise und das Düstere sehe oder ob ich auch die Chancen und das Schöne bewusst wahrnehme. Auch die dunkelste Nacht endet mit dem Strahlen der aufgehenden Sonne am Morgen.“
Martin Wulf, 52, Paarberater und Live Coach aus Köln

18. „Ich liebe diese kleinen Interaktionen mit Menschen im Alltag: Wenn ich einer Omi helfe, aus dem Bus auszusteigen. Eine Unterhaltung mit meiner Lieblingskassiererin bei DM. Oder ein freundliches Lächeln vom Hundebesitzer, der mir im Park entgegenkommt.“
Funda Aydemir, 26, Studentin aus Gelsenkirchen

19. „Es macht mich glücklich, wenn ich meine knappe Freizeit mit meinem Mann in der schönen Natur bei einem langen Spaziergang verbringen kann. Das macht den Kopf frei und gibt Kraft für die nächste Woche.“
Katrin Popovic, 53, selbstständige Immobilienmaklerin aus Oberhausen

Kraft tanken für die neue Woche: Um den Kopf freizubekommen, macht Immobilienmaklerin Katrin Popovic lange Spaziergänge mit ihrem Mann.
Kraft tanken für die neue Woche: Um den Kopf freizubekommen, macht Immobilienmaklerin Katrin Popovic lange Spaziergänge mit ihrem Mann. © privat | Privat

20. „Dass es immer noch viele Leute gibt, die meine Theaterkurse und Workshops mitmachen. So kann ich mit netten Menschen spielerisch aktiv sein.“
Paul Hänel, 74, freischaffender Künstler aus Düsseldorf

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