Düsseldorf. Das Geheimtreffen in Potsdam, bei dem die Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland diskutiert wurde, hat weitere Konsequenzen
Das Treffen in Potsdam, bei dem unter anderem Extremisten, hochrangige AfD-Politiker und Unternehmer über eine Vertreibung von Menschen mit migrantischen Wurzeln diskutierten, zieht weitere Konsequenzen nach sich: Wie die Mittelstands- und Wirtschaftsunion Nordrhein-Westfalen (MIT) am Freitag auf Anfrage mitteilte, ist eine Teilnehmerin der Veranstaltung aus der CDU-Gliederung ausgetreten. Nach Informationen dieser Redaktion handelt es sich um Michaela Schneider, die gleichzeitig stellvertretende Vorsitzende im Vorstand der sogenannten Werteunion NRW ist.
Unklar ist noch, ob beide Frauen auch CDU-Parteibücher haben
MIT-Landesgeschäftsführer Stefan Simmnacher stellte klar, dass man Konsequenzen geprüft habe, sich das Thema aber „inzwischen durch freiwilligen Austritt erledigt hat. Ein entsprechendes Verfahren konnte durch klare, aber zugleich sehr konstruktive Gespräche mit einer betreffenden Person vermieden werden“. Es sei klar, dass die Äußerungen in Potsdam „diametral zum Wertekanon der MIT sowie der gesamten Unionsfamilie stehen“.
Schneider ist offensichtlich nicht Mitglied in der CDU. Laut Deutscher Presseagentur (dpa) aber Simone Baum, die zweite Teilnehmerin der Veranstaltung in Potsdam, die ebenfalls im Vorstand der „Werteunion“ sitzt. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hatte angekündigt, Konsequenzen zu prüfen und hart durchzugreifen.
Der nordrhein-westfälische CDU-Kreisverband Oberberg hat derweil ein Parteiausschlussverfahren gegen ein Mitglied eingeleitet. Das bestätigte der Vorsitzende, Carsten Brodesser, der dpa. Den Namen dürfe er aus parteirechtlichen Gründen nicht nennen, sagte der Bundestagsabgeordnete. Das CDU-Mitglied, das an dem Potsdamer Treffen teilgenommen haben solle, habe bis zur nächsten Vorstandssitzung des Kreisverbands am 26. Januar Zeit, sich zu äußern.