Düsseldorf. Mitglieder der islamistischen "Sauerland-Gruppe" haben gegenüber Beamten des Bundeskriminalamtes (BKA) die ihnen zur Last gelegten Taten eingeräumt. Das bestätigte am Donnerstag der Verteidiger des Angeklagten Fritz G., der Karlsruher Jurist Dirk Uden.
Mitglieder der islamistischen «Sauerland-Gruppe» haben gegenüber Beamten des Bundeskriminalamtes (BKA) die ihnen zur Last gelegten Taten eingeräumt. Der als Rädelsführer geltende Angeklagte Fritz G. sagte bei Vernehmungen durch Ermittler des Bundeskriminalamtes (BKA) aus, wie sein Verteidiger Dirk Uden am Donnerstag erklärte: «Mein Mandant macht umfangreiche Angaben.» Auch der Angeklagte Daniel S. sagte laut einem Medienbericht aus. «Mein Mandant hat detaillierte Aussagen gemacht», wird Verteidiger Johannes Pausch zitiert. Dem zufolge war Daniel S. am Dienstag in der Justizvollzugsanstalt Köln-Ossendorf sieben Stunden vernommen worden.
Vernehmung vor Gericht beginnt ab Mittwoch
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Ein BKA-Sprecher wollte sich auf Anfrage zu den Aussagen der Angeklagten gegenüber den Behördenvertretern nicht äußern. Zur Begründung verwies er auf das laufende Gerichtsverfahren. Das OLG stellte indes seine Prozess-Planung um. Statt am Dienstag solle nun am kommenden Mittwoch, 24. Juni, mit der Vernehmung der vier Angeklagten begonnen werden, teilte das Gericht am Donnerstag mit.
In der vergangenen Woche hatten die vier Angeklagten vor dem Oberlandesgericht überraschend Geständnisse angekündigt. Der Senat schlug vor, die Männer vor ihren Aussagen im Prozess einzeln vom BKA vernehmen zu lassen. Jeder Angeklagte kann so selbstständig gestehen und bezieht sich nicht auf Angaben, die bereits ein Mitangeklagter vor ihm machte. Dies verhindert, dass der Wert der späteren Aussagen gemindert wird. Der Vorsitzende Richter Ottmar Breidling wies darauf hin, dass das Gesetz bei einem Geständnis einen «spürbaren Nachlass» beim Strafmaß erlaube.
Die zum Islam konvertierten Deutschen Gelowicz und Schneider, der Deutsch-Türke Atilla Selek und der Türke Adem Yilmaz sollen eine deutsche Zelle der Islamischen Dschihad-Union (IJU) gegründet haben. Sie wollten laut Anklage mit Autobomben möglichst viele US-Bürger in Deutschland töten. Die Anklage lautet unter anderem auf Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und Vorbereitung eines Sprengstoffanschlags. Schneider wird zudem versuchter Mord vorgeworfen, weil er bei seiner Festnahme im September 2007 auf einen Polizisten geschossen haben soll. (ap/ddp)