Dortmund/Duisburg. Wann darf ich böllern, wer haftet, wenn es brennt, wo entsorge ich den Böllermüll? Das müssen Sie wissen.
Wenn die einen feiern, müssen andere anschließend aufräumen. Oder ausrücken, um zu löschen und zu retten. Was man wissen sollte, damit der Start ins neue Jahr ohne Ärger beginnt.
Wann darf ich denn mein Silvesterfeuerwerk überhaupt zünden? Nur um Mitternacht?
Nein, das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Laut Sprengstoffverordnung (SprengV) ist „das Abfeuern von Raketen vom 31. Dezember 00.00 Uhr bis zum 1. Januar 24.00 Uhr erlaubt“ . Wer außerhalb dieser Zeit zündet, riskiert theoretisch bis zu 50.000 Euro Bußgeld.
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Darf die Stadt das Böllern verbieten?
Ja. Einzelne Gemeinden oder Städte können Feuerwerksverbote verhängen. Auch räumlich begrenzte Feuerwerksverbote innerhalb von Städten (z.B. in der Altstadt) sind möglich. Im Ruhrgebiet gibt es solche Zonen aber nur am Hauptbahnhof und an der Reinoldi-Kirche in Dortmund. Nicht erlaubt sind Knaller und Raketen auch in der Düsseldorfer Altstadt und in großen Teilen der Kölner City. Dort sind übrigens nicht einmal Wunderkerzen erlaubt. Mehrere Hundertschaften der Polizei werden darauf achten, dass Feiernde sich daran halten.
In meiner Stadt gibt es keine Verbotszonen. Kann ich böllern, wo ich will?
Nein. Auch zu Silvester und an Neujahr ist das – wie an allen anderen Tagen des Jahres auch - vor Alters-, Pflege- und Kinderheimen, Krankenhäusern und Kirchen verboten - (§ 23 Absatz 1 der 1. SprengV).
Wie kann ich mich davor schützen, dass verirrte oder herabfallende Raketen mein Haus in Brand setzen?
„Fenster, Balkontüren und Luken geschlossen halten“, heißt es beim Deutschen Feuerwehrverband. Und alles, was auch nur irgendwie Feuer fangen kann, sollte von Balkon und Terrasse verschwinden. Dazu zählen verwaiste Sonnenschirme, trockene Weihnachtsbäume oder Pappverpackungen.
Und wer haftet, wenn trotzdem etwas passiert?
Theoretisch immer der, der den Schaden verursacht. Da sich das gerade zu Silvester aber in den meisten Fällen nicht feststellen lässt, springen – sofern vorhanden – die Wohngebäudeversicherungen bzw. Hausratversicherungen des Haus- oder Wohnungseigentümers ein.
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Muss ich mir in der Silvesternacht Sorgen um mein vor der Tür abgestelltes Auto machen?
Ein wenig. Grundsätzlich kommt es laut ADAC bei sachgemäßer Anwendung von Silvesterknallern und herabfallenden Silvesterraketen kaum zu großen Schäden. Und dass das Auto Feuer fängt, ist laut TÜV Süd im Normalfall ausgeschlossen. Werden Böller aber mutwillig direkt auf dem Lack oder den Reifen gezündet oder in den Auspuff geschoben, kann einiges kaputt gehen oder das Fahrzeug sogar in Brand geraten. Die Teilkaskoversicherung leistet, wenn es durch Feuerwerk zu einem Brand oder einer Explosion am Auto kommt. Die Vollkaskoversicherung übernimmt auch Schäden durch Vandalismus in der Silvesternacht. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sein Auto in der Garage, zur Not auch im Parkhaus abstellen.
Nichts passiert, aber am Neujahrsmorgen ist die ganze Straße verdreckt. Wer räumt auf?
Ob Reste von Raketenabschussrampen oder leere Feuerwerksbatterien – „grundsätzlich“, sagt Petra Hartmann, Sprecherin der Dortmunder Entsorgungs GmbH (EDG), „muss der Müll der Silvesternacht von dem weggeräumt werden, der ihn hinterlassen hat.“ Aber weil das natürlich oft nicht passiert, schickt die EDG schon in der Nacht acht Leute zum Aufräumen an die Hotspots außerhalb der Verbotszonen. „Am Silvestermorgen ab 6.30 Uhr ist dann eine weitere Schicht im Einsatz.“ Der Rest wird im Rahmen der regulären Straßenreinigung beseitigt. Viele Städte im Revier verfahren ähnlich.
Ich räume selbst auf. Was muss ich bei der Entsorgung der Reste zu beachten?
Abgebrannte Feuerwerkskörper und Böller gehören in den Restmüll. Auch die Pappröhren der Feuerwerkskörper oder gezündete Mehrschussbatterien aus Pappe gehören dort hinein und nicht etwa in die Papiertonne, da sie durch das Abfeuern mit chemischen Rückständen verschmutzt sein können. Aber bitte nichts in die Tonne werfen was noch brennt, heiß oder warm ist, warnt die Feuerwehr. „Wer ganz sicher sein will“, sagt Dominic Iven, Sprecher der Bochumer Feuerwehr, „sollte alles zu einem Haufen zusammenfegen, einen großen Eimer Wasser darüber schütten und einige Minuten warten, bevor er die Reste entsorgt.“