Ruhrgebiet. Am 10. September findet der dritte „Ruhr Clean-up“ statt. In jeder Stadt an der Ruhr gibt es Teilnehmer. Gruppen stehen weiteren Helfern offen.
Dass Roller und Fahrräder in Flüssen liegen, überrascht niemanden mehr. Auffälliger waren 2021 schon der ruinierte Wohnwagen, der Rollator und das Verkehrszeichen (mit Mast), die Taucher in Bochum aus der Ruhr holten. Am 10. September werden nun wieder tausende Bürger an der Ruhr Müll sammeln und einige Taucher in ihr. Vielleicht ist ja auch wieder eine Nähmaschine drin.
Es ist die dritte Auflage des „Ruhr Clean-up“, die an jenem Tag steigen wird, einem Samstag, überwiegend vormittags. Von Fröndenberg an westwärts gibt es in jeder Stadt bis Duisburg mindestens eine Gruppe, die mit Müllsäcken und Sammelzangen losziehen wird. Meistens sind es mehrere Gruppen in jeder Stadt, auf der ganzen Strecke über 30, Stand Montagmittag. Wer noch mitmachen will, ist herzlich willkommen.
200 bis 300 Menschen werden allein in Mülheim erwartet, 600 in Essen
„Es wird jedes Jahr mehr“, sagt Eva Winkler vom Mülheimer „Centrum für bürgerschaftliches Engagement“. Sie meint mal nicht den Müll, sondern die Zahl der Teilnehmer und Teilnehmerinnen. 200 bis 300 erwarten sie in Mülheim, in Essen gar fast 600. Auch an der Lippe und an der Emscher werden Gruppen sammeln; an der Emscher noch wenige, aber man darf erwarten, dass das mit den Jahren mehr wird: Je ähnlicher der frühere Abwasserkanal einem echten Flüsschen wird durch seine abschnittsweise Renaturierung.
Die Menschen engagieren sich unter dem Dach des alles überwölbenden „Rhine Clean-up“, der bereits zum fünften Mal stattfindet. Inzwischen, wie man sieht, auch an vielen Nebenflüssen. Mit-Initiator Joachim Umbach spricht davon, dass in den Corona-Jahren bis zu 20 Prozent mehr Plastikmüll entstanden sei als in den Vorjahren.
„Das ist zwar nicht ihr Müll, aber unser Planet“
„Das merken wir an den Flussufern.“ Aber warum sollten Menschen überhaupt die Dreckshinterlassenschaften anderer Leute wegräumen? Umbach, ein früherer Kollege aus der damaligen „WAZ-Mediengruppe“, sagt es so: „Das ist zwar nicht ihr Müll, aber unser Planet.“
Wer noch mitmachen will, hat zwei Möglichkeiten: Auf den Internet-Seiten „ruhrcleanup.org“, „emschercleanup.org“ und „rhinecleanup.org“ stehen die bisher geplanten Aktionen und die jeweiligen Veranstalter. Dort können Sie sich anmelden, sofern nicht ,Geschlossene Gruppe’ angegeben ist.
Sie können auch eine eigene Gruppe gründen und müssten sich mit dem städtischen Entsorger abstimmen, denn in der Regel sorgt der für die vernünftige Ausstattung entschlossener Müllsammler. Und für den Abtransport. Also, des Mülls.