Dortmund. Ende nach 22 Folgen. Eine der Hauptfiguren des Dortmunder Tatorts ist künftig nicht mehr mit dabei. Was sich nun ändert.

Überraschung für alle Fans des Dortmunder Tatorts. Die von Anna Schudt gespielte Kommissarin Martina Bönisch ist am Ende der jüngsten Folge „Liebe mich“ an diesem Sonntag erschossen worden. Und dabei waren sich Bönisch und Faber (Jörg Hartmann) nach zehn Jahren gerade erstmals wirklich nähergekommen. Warum ist Schudt künftig nicht mehr dabei? Wie geht es nun weiter mit dem Team aus dem Ruhrgebiet? Und geht es überhaupt weiter?

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Zehn Jahre, 22 Fälle. Die 47-jährige gehörte seit dem Debüt vor fast zehn Jahren fest zum Dortmunder Tatort. Nun ist sie offenbar auf eigenen Wunsch ausgeschieden. Keine leichte Entscheidung, wie sie selbst sagt. „Abschied vom Dortmunder Tatort zu nehmen, ist mir sehr schwergefallen.“ Auch weil sich das Team hinter der Kamera stets viel besser verstanden habe als davor.

„Es ist Zeit, Lebewohl zu sagen“

Scheidet auf eigenen Wunsch beim Dortmunder Tatort aus: Anna Schudt als Kommissarin Martina Bönisch
Scheidet auf eigenen Wunsch beim Dortmunder Tatort aus: Anna Schudt als Kommissarin Martina Bönisch © ARD/WDR | ard/wdr

„Im Gegensatz zum häufig angespannten Arbeitsklima in der Dortmunder Mordkommission fühlt sich jeder Dreh fast wie ein vertrautes Familientreffen an“, sagt sie. Martina Bönisch zu spielen habe in den letzten zehn Jahren „einen großen Platz in meinem Herzen eingenommen“. „Aber ich finde, dass es nach den 22 intensiven Einsätzen nun an der Zeit ist, Lebewohl zu sagen. Ich bin wahnsinnig stolz darauf, dass ich Teil dieses wunderbaren Teams sein durfte.“ Bei allem Abschiedsschmerz: „Für mich entsteht damit Raum für Neues, auf das ich mich sehr freue.“ Was genau das sein wird, verriet Schudt bisher nicht.

Es ist nicht der erste Ausstieg, den der Dortmunder Tatort zu verkraften hat. Bereits zweimal wechselte die Besetzung rund um Kommissar Faber. Als erster verabschiedet sich 2017 in der Folge „Sturm“ Stefan Konarske als Daniel Kossik aus der Reihe.

Nicht der erste Ausstieg beim Dortmunder Team

Laut Drehbuch will er sich – auch zermürbt durch die ewigen Streitigkeiten mit Faber – zum LKA versetzen lassen, wird aber in der Episode lebensgefährlich durch mehrere Kugeln verletzt. Erst in der nächsten Folge erfährt der Zuschauer dass er überlebt hat und tatsächlich nach Düsseldorf gegangen ist. Im Dortmunder Team ermittelt seitdem Rick Okon als Jan Pawlak.

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2020 folgt dann Aylin Tezel. Weit im Voraus angekündigt, quittiert die von ihr gespielte Figur Nora Dalay in der Episode „In der Familie (Teil 1)“ den Dienst, weil Faber einen schweren Fehler begeht, durch den eine Informantin stirbt. Im echten Leben, erklärt Tezel, die Rollenentwicklung sei einfach abgeschlossen gewesen. Ihr Platz im Team wird mittlerweile von Rosa Herzog eingenommen, die von Stefanie Reinsperger gespielt wird.

Wie reagiert Faber - bleibt Hartmann?

In dieser Besetzung fing es vor knapp zehn Jahren an: v.l.n.r. die Kommissare Martina Bönisch (Anna Schudt), Peter Faber (Jörg Hartmann), Nora Dalay (Aylin Tezel) und Daniel Kossik (Stefan Konarske).
In dieser Besetzung fing es vor knapp zehn Jahren an: v.l.n.r. die Kommissare Martina Bönisch (Anna Schudt), Peter Faber (Jörg Hartmann), Nora Dalay (Aylin Tezel) und Daniel Kossik (Stefan Konarske). © WDR | Thomas Kost

Und wer kommt nach dem völlig überraschenden Aus von Schudt? Niemand, heißt es auf Anfrage beim WDR. „Nach dem Tod von Martina Bönisch werden Faber, Herzog und Pawlak bis auf weiteres zu dritt ermitteln“, erklärt der zuständige WDR-Redakteur Frank Tönsmann. Sie sei nicht 1:1 zu ersetzen. Wie Faber – durch die Liebe zur Kollegin gerade erst von den bösen Geistern der Vergangenheit verlassen – mit dem neuerlichen Schicksalsschlag umgeht, möchte Tönsmann nicht vorwegnehmen. Nur so viel: „Natürlich wird das Auswirkungen haben.“

Eines aber stellt der Redakteur klar. „Ich kann versichern, dass der Charakter Peter Faber integraler Bestandteil des Tatort Dortmund ist und bleiben wird“, sagt Tönsmann. „Jörg Hartmanns Engagement“, versichert er, „ist so groß wie eh und je.“