Düsseldorf. Eine Erkältungswelle rollt über NRW. Die Symptome Corona ähneln - und das sorgt für Probleme. Das raten Kinderärzte Eltern verschnupfter Kinder.
Husten, Halsschmerzen, Schnupfen: Viele Kinder in NRW haben derzeit verfrüht mit Erkältungen zu kämpfen. „Wir haben in der Ruhrgebietsschiene und der Rheinlandsschiene eine gewisse Erkältungswelle“, berichtete Klaus Bremen, Landesvorsitzender des Deutschen Kitaverbandes in NRW, am Montag.
Das ist für die Übergangszeit zwischen Sommer und Herbst nicht ungewöhnlich, doch die Symptome ähneln denen einer Corona-Infektion - und das macht die richtige Diagnose für Laien schwierig. Durch die Corona-Pandemie könne eine Schnupfnase aber nicht immer eindeutig zugeordnet werden, so dass man vorsichtig sein sollte, sagte Bremen.
Erkältungswelle in NRW: Das rät ein Kinderarzt
Bei Erkältungssymptomen sollten Eltern ihre Kinder deshalb zunächst 24 Stunden zuhause lassen, beobachten und im besten Fall einen Schnelltest machen, bevor sie wieder in die Kita kommen.„Das ist ein vorgezogener Herbst und Winter“, erklärte Axel Gerschlauer, Sprecher des Berufsverbands Kinder- und Jugendärzte Nordrhein.
Demnach gab es etwa durch die Kontaktbeschränkungen, den Lockdown und die Corona-Regeln eine „künstliche Ruhe an der Infektionsfront, so dass die Kinder nun alle verpassten Infektionen geballt nachholen müssen“. Das Immunsystem reagiere empfindlicher auf Viren. Lesen Sie auch:Impfung an Schulen: Kinderärzte befürchten Gruppenzwang
Erkältungswelle in NRW: 70 Patienten an einem Samstag
An einem Samstag in der Notfallpraxis habe der Kinderarzt zum Beispiel 70 Patienten mit Erkältungssymptomen behandelt - was deutlich untypisch für die Jahreszeit sei. Solange das Kind aber fieberfrei und in einem guten Allgemeinzustand sei, könne es bei einem „banalen Infekt“ in die Kita gehen.
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Apotheker und die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein rieten vor allem älteren und immungeschwächten Menschen, sich gegen die Grippe impfen zu lassen. „Wir merken in den Apotheken schon, dass wir vermehrt Patienten haben, die Erkältungssymptome zeigen“, berichtete Thomas Preis, Vorstandsvorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein. Besonders im Notdienst meldeten sich auch viele Eltern für ihre Kinder. Zuvor hatte die „Rheinische Post“ berichtet. (red/dpa)