Ruhrgebiet. Die Ruhrtopcard für 56 Euro ist nicht zu nutzen, weil die Attraktionen geschlossen sind. Das sagt Ruhrtourismus zur Frage, ob es Geld zurück gibt
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„Willkommen zu über 140 Erlebnisgeschichten“ heißt es in der Werbung für die Ruhrtopcard. Doch viel Erlebnis ist gerade nicht: Die kleine Karte, mit der man 90 freie Eintritte in Zoos, Bädern, Museen und ähnlichem genießen kann und in 50 Theatern und Varietés 50 Prozent Ermäßigung, nutzt gerade gar nichts, weil alle Attraktionen geschlossen sind. 158.000 Ruhrtopcards wurden im Ruhrgebiet für das Jahr 2020 verkauft, 56 Euro haben Erwachsene für sich bezahlt, 36 für ihr Kind. Bekommen die Käufer nun Geld zurück?
Faire Lösung wird gesucht
„Wir arbeiten auf jeden Fall an fairen Lösungen für alle, aber die Details sind noch nicht geklärt, das ist sehr komplex“, sagt Ruhrtourismus-Geschäftsführer Axel Biermann. Man habe die Nutzbarkeit der Karte erst einmal um vier Monate bis Ende April verlängert, in der Hoffnung, dass bis dahin noch einiges geöffnet werde. Damit sei die Karte insgesamt 16 Monate gültig.
Im vergangenen Jahr sei sie über einen Zeitraum von fünf Monaten praktisch nicht einsetzbar gewesen. Ob man einen Monatspreis ausrechnet und den Käufern die ausgefallenen Monate ersetzt? Möglich – aber „das ist alles noch offen“, so Biermann.
28.000 Karten für 2021 verkauft
Abrechnen muss man zu guter Letzt mit den vielen Anbietern, die aus einem Topf bezahlt werden, in den 31,50 Euro je verkaufter Karte fließen. Das übrige Geld behält Ruhrtourismus nicht, es fließt ins Marketing für die nächste Ruhrtopcard.
Auch für dieses Jahr sind laut Biermann bereits 28.000 Karten abgesetzt worden. „Das sind allerdings nur 20 Prozent dessen, was wir sonst zu diesem Zeitpunkt verkauft haben“, sagt Biermann. Die Karte gilt längst als ausgesprochen beliebt: Im bislang stärksten Jahr 2019 griffen Kunden 230.000 Mal zu. Im Schnitt setzen Käufer die Karte sieben Mal pro Jahr ein.