Essen. Es ist das letzte Wochenende vor dem vierwöchigen Teil-Lockdown. Die Ordnungsämter und Polizei haben Kontrollen an Party-Hotspots angekündigt.
Ordnungsämter und Polizei wollen in NRW am bevorstehenden Halloween-Wochenende wieder verstärkt an den Party-Hotspots der größeren Städte die Einhaltung der Corona-Maßnahmen kontrollieren. Es ist das letzte Wochenende mit geöffneten Kneipen, Bars und Restaurants. Ab Montag müssen sie wegen des bundesweiten Teil-Lockdowns bis Ende November schließen.
Das Essener Ordnungsamt hat sein Personal nach Angaben einer Sprecherin so eingeplant, dass vor allem am Samstagabend - Halloween - viele Mitarbeiter unterwegs sein werden.
Auch die Stadt Dortmund kündigt Schwerpunktkontrollen am Halloween-Wochenende an. Bei Kontrollen in der Dortmunder Innenstadt seien „zahlreiche auch gravierende Verstöße gegen die Coronaschutzverordnung“ festgestellt und gastronomische Betriebe geschlossen worden, teilte die Stadt am Freitag mit.
Der Dortmunder Polizeipräsident Gregor Lange appelliert: „Zeigen Sie Verantwortung.“ Das Ordnungsamt werde Verstöße nicht durchgehen lassen, heißt es der Mitteilung der Stadt. „Die zahlreichen Verstöße jedoch zeigen, dass es immer wieder auch Personen und Betriebe gibt, die offenbar unbelehrbar sind.“
Städte: Bitte auf Halloween-Partys verzichten
Auch die Stadt Bochum bittet darum, auf Halloween-Feiern zu verzichten. Da Feiern im privaten Kreis nicht verboten sind, „können wir lediglich Handlungsempfehlungen aussprechen“, teilt Sarah Schmuttermair vom Presseamt der Stadt Bochum mit. > Halloween: Stadt Bochum rät zu Verzicht – und kontrolliert
Mit einem eindringlichen Appell hat sich auch die Gelsenkirchener Polizei an die Bürger gewandt. „Bitte passen Sie Ihre Halloween-Aktivitäten den regionalen Corona-Regelungen an und halten Sie sich unbedingt an die AHA-Regeln“, mahnt das Polizeipräsidium. > Polizei Gelsenkirchen: An Halloween auf Abstand achten
Olaf Schade, Landrat des Ennepe-Ruhr-Kreises appelliert: „Völlig unabhängig davon, wie man dazu steht, sich zu verkleiden, sich zu treffen und gemeinsam von Tür zu Tür zu ziehen, um Süßigkeiten einzusammeln, sollte jedem in diesen Tagen klar sein: 2020 sollte auf diesen importierten ,Brauch’ in jedem Fall verzichtet werden.“ > Corona: Im EN-Kreis herrscht Sorge um zuviel Sorglosigkeit
Polizei Hagen: Geschlossene Türen akzeptieren – keine Streiche
Wer seine Türen den umherziehenden kleinen Gespenstern, Hexen und Monstern nicht öffnet, bekommt in der Regel einen Streich gespielt. Die Polizei Hagen bittet Kinder darum, in diesem Jahr geschlossene Türen zu akzeptieren und auf solche Streiche zu verzichten. „Unnötige Kontakte zu vermeiden, ist weiterhin das Gebot der Stunde. Deshalb sollte dieses Jahr Halloween auch besser zuhause gefeiert werden“, heißt es in einer Mitteilung. > Hagens Polizei weit darauf hin, verschlossene Türen zu akzeptieren
Die Polizei kündigte an, in Hagen am Samstag mit verstärkten Kräften im Einsatz zu sein und fügt hinzu: „Wenn fremdes Eigentum oder sogar Bushaltestellen oder Straßenschilder beschädigt werden, müssen die Beamtinnen und Beamten Ermittlungen einleiten.“ Zeugen und Opfer von Straftaten sollten nicht zögern, die Polizei zu rufen.
Gastronomen und Veranstalter nutzen das Halloween-Wochenende
Vielerorts werden die letzten Tage vor dem Teil-Shutdown am 2. November noch genutzt, so auch in Herdecke, wo Gastronomen am Halloween-Samstag noch einen Wintermarkt unter dem Motto „Halloween“ veranstalten. > Vor dem Shutdown: Gastwirte in Wetter und Herdecke fühlen sich „machtlos“
„Wenn wir gehen, dann gehen wir mit einem kleinen Knall“, verkündet auch in ein Gastwirt aus Menden vor seiner geplanten Halloween-Party. > Halloween-Party zum „Abschied“ im Bonkers geplant
Bereits geplante Veranstaltungen am Halloween-Wochenende für Familien wie ein Gruselparkour in Gladbeck sollen trotz dem bevorstehenden verschärften Kontaktbeschränkungen noch stattfinden. > Halloween-Gruselparcours am Schloss Wittringen in Gladbeck
Ein bereits organisiertes Kinderprogramm mit Kürbisschnitzen soll auch in Witten nicht abgesagt werden. > Stadtgalerie Witten lädt Kinder zum Kürbisschnitzen ein
Für die Freizeitparks in der Region bedeutet der Teil-Shutdown das Saisonende: Bereits ausverkaufte Halloween-Veranstaltungen wie im Movie Park in Bottrop werden kurz vor den Regelverschärfungen nicht abgesagt. > In den Freizeitparks sind zu Halloween die Monster los
Große Städte in NRW wollen am Wochenende kontrollieren
Auch in Köln und Düsseldorf werden städtische Mitarbeiter – „wie an den vergangenen Wochenenden auch“ – die Einhaltung der Corona-Schutzverordnung kontrollieren. Ein Sprecher der Stadt Köln sagte, das Ordnungsamt überprüfe Vorgaben wie Kontaktbeschränkungen, Maskenpflicht und Sperrstunde generell im Rahmen der Streifengänge, aber auch stichprobenartig und – bei entsprechenden Hinweisen aus dem Gesundheitsamt oder der Bevölkerung – gezielt. Zusätzliches Personal stehe jedoch nicht zur Verfügung.
Auch interessant
Die Kölner Polizei will nach Angaben eines Sprechers am Wochenende an Hotspots verstärkt Präsenz zeigen. „Wir gehen aber davon aus, dass es ab dem späten Abend wegen der Sperrstunde ruhiger auf den Straßen wird“, meinte ein Sprecher.
Das NRW-Innenministerium hat bislang keine Hinweise auf mögliche exzessive Partys. In Städten, in denen Halloween traditionell eine große Rolle spiele, werde sich die Polizei – wie üblich – mit mehr Einsatzkräften wappnen, versicherte ein Sprecher, „Wir sind sicher, jede Polizeidienststelle behandelt das vor Ort mit der nötigen Sensibilität.“
> Corona-Krise: Darf man in dieser Situation Halloween feiern?
Mit dem Reformationstag (Samstag) und Allerheiligen (Sonntag) ist das Wochenende auch für die evangelischen und katholischen Kirchen ein wichtiges. Vereinzelt wird es digitale Gottesdienste und telefonische Andachten geben. In den Kirchen gelten Abstandsregeln. Lesen Sie dazu: So sollen Reformationstag und Allerheiligen laufen.