Düsseldorf/Hamburg. Die Frau aus Hamburg, der Christoph Metzelder kinderpornografische Bilder geschickt haben soll, lehnt ein Angebot der Staatsanwaltschaft ab.
Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat der Frau, die angibt, dass Ex-Nationalspieler Christoph Metzelder ihr kinderpornografische Fotos geschickt habe, eine Einstellung des Verfahrens gegen eine Auflage von 300 Euro angeboten. Das hat Behördensprecherin Liddy Oechtering dieser Redaktion bestätigt. Doch die Frau, der die Staatsanwaltschaft den Besitz von Kinderpornografie vorhält, lehnt das Angebot ab.
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„Ich erwarte, dass die Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen meine Mandantin mangels hinreichendem Tatverdacht einstellt“, sagte ihr Anwalt Leon Kruse auf Nachfrage. „Sie hat deren Angebot nicht angenommen, weil sie sich nichts hat zuschulden kommen lassen.“
Anklage gegen die Frau, die das Verfahren gegen Metzelder ins Rollen brachte?
Oechtering sagte, die Erklärung der Beschuldigten sei noch nicht bei der Behörde eingegangen. Die Staatsanwaltschaft werde dann entscheiden, wie sie weiter verfahre. Denkbar ist eine Einstellung ohne Auflagen, aber auch eine Anklage. Der Vorwurf beinhaltet, dass die Frau nach Ansicht der Behörde einige Tage verstreichen ließ, bevor die Polizei eingeschaltet wurde. Laut Staatsanwaltschaft kontaktierte sie erst einen Bekannten, der wiederum die Polizei benachrichtigte.
„Sie hat Bilder von Herrn Metzelder bekommen und zeitnah Kontakt zur Polizei gesucht“, beharrt Kruse. „Dadurch kam das Verfahren gegen Herrn Metzelder zustande. Sie wollte diese Bilder nicht.“
297 Dateien sollen auf Metzelders Mobiltelefon gefunden worden sein
Laut Amtsgericht Düsseldorf wird Metzelder verdächtigt, insgesamt 29 Dateien an drei Frauen geschickt zu haben. 297 strafbare Dateien sollen demnach zudem auf seinem Mobiltelefon gefunden worden sein. Ob das Amtsgericht weiterhin die Anklage gegen Metzelder unter Nennung seines Namens auf der Behörden-Internetseite veröffentlichen darf, wird sich erst am Montag entscheiden. Das hat das Düsseldorfer Verwaltungsgericht am Freitagnachmittag auf Nachfrage mitgeteilt.
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Metzelders Anwälte hatten dem Düsseldorfer Amtsgericht vorschreiben wollen, was bekannt werden darf über die Anklage gegen den ehemaligen Fußballnationalspieler. Eine Mitteilung vom 4. September über die Anklageerhebung mit voller Namensnennung und Inhalt der Anklage wollten die Anwälte per Eilverfahren von der Internet-Seite des Amtsgerichts entfernen lassen. Grund: Die Persönlichkeitsrechte ihres prominenten Mandanten würden in der gerichtlichen Mitteilung verletzt.