Essen. Gesundheitsminister will Konzepte für Stadien genau prüfen. Testzentren für Reiserückkehrer an NRW-Flughäfen gestartet. Corona-Überblick für NRW.
- Abstands- und Maskenpflicht bleiben mindestens bis zum 11. August bestehen. Insgesamt werden die Corona-Regelungen in NRW weiter gelockert: Was in NRW erlaubt ist und was nicht.
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Corona in NRW: Gesundheitsminister will kein Gedrängel von Fußball-Fans
In der Debatte um eine Wiederzulassung von Zuschauern in Fußball-Stadien will NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann dem Gesundheitsschutz absoluten Vorrang einräumen. „Es muss sichergestellt sein, dass es beispielsweise zu keinem Gedrängel an den Ein- und Ausgängen kommt“, sagte Laumann der „Neuen Osnabrücker Zeitung" (hinter Bezahlschranke). Nur wenn es aus Gesundheitssicht verantwortbar sei, könnten Fans wieder ins Stadion gelassen werden, betonte er.
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In der vergangenen Woche hatte die Deutsche Fußball Liga einen Leitfaden an die Clubs aus der Bundesliga und der 2. Liga geschickt. Er soll die 36 Vereine bei der Erarbeitung standort-individueller Konzepte unterstützen. Eine auch nur teilweise Zulassung von Zuschauern soll laut DFL immer abhängig vom regionalen Infektionsgeschehen sein.
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Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hatte zuletzt erklärt, mit Abstand und Hygienekonzept könnten wieder Sportveranstaltungen mit Zuschauern durchgeführt werden. Zu großes Gedränge müsse aber vermieden werden, daher könnten die Stadien nicht ausverkauft sein. Die Bundesliga und 2. Liga wollen am 18. September in ihre neue Saison starten. Am Wochenende zuvor ist die erste DFB-Pokal-Runde geplant.
Land NRW richtet Testzentren für kostenlose Corona-Tests an vier Flughäfen ein
Nach dem Beschluss der Gesundheitsminister der Länder, dass Reiserückkehrer aus Risikogebieten sich freiwillig auf Corona testen lassen können, richtet das Land NRW an den vier größeren Flughäfen nun Testzentren ein.
Seit 6 Uhr am Samstagmorgen ist das Testzentrum am Flughafen Düsseldorf offen, bestätigte ein Flughafensprecher am Samstag. In Dortmund startete das Ganze laut einer Flughafensprecherin gegen 8 Uhr. Der Start des Testzentrums am Flughafen Münster/Osnabrück ist für Dienstag, 28. Juli, geplant. Am Flughafen Köln/Bonn soll das bislang von der Stadt Köln und der Johanniter Unfallhilfe betriebene Testzentrum eingebunden werden.
An den vier NRW-Flughäfen landen zusammen wöchentlich mehr als 160 Flugzeuge mit voraussichtlich mehr als 15.000 Passagieren aus Gebieten, die derzeit vom Robert Koch-Institut als Risikogebiet ausgewiesen sind. Zu diesen Gebieten gehörten am Freitag unter anderem die Türkei, Ägypten, Marokko und Israel. An den Flughäfen in Weeze und Paderborn-Lippstadt sind nach Auskunft des Gesundheitsministeriums zunächst keine Testzentren geplant.
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Die Testzentren in Düsseldorf, Dortmund und Münster/Osnabrück werden von den dort zuständigen Kassenärztlichen Vereinigungen organisiert, in Köln/Bonn ist weiter die Johanniter Unfallhilfe federführend. Am größten NRW-Flughafen in Düsseldorf werden zwei bis drei Ärzte die Reisenden parallel abstreichen können. Die Proben gehen vier Mal am Tag direkt ins Labor. Die Reisenden können in der Regel innerhalb von drei Tagen online checken, wie der Test ausgefallen ist.
„Die Regelungen sind für alle gesetzlich verpflichtend. Und jeder, der in ein Risikogebiet reist, muss wissen, was er da tut. Ich erwarte daher von jedem, der in ein Risikogebiet reist, dass er sich nach seiner Rückkehr in Quarantäne begibt oder ein negatives Testergebnis vorweisen kann, das nicht älter als 48 Stunden ist", so NRW-Gesundheitsminister Laumann. Er macht zudem nochmals deutlich, dass alle Bürger die Vorgaben der Coronaeinreiseverordnung einhalten müssen.
Die Gesundheitsminister hatten Freitag beschlossen, dass sich alle Reisenden nach ihrer Rückkehr in Deutschland kostenlos auf das Coronavirus testen lassen können - auf Wunsch auch Reisende aus Nicht-Risikoländern. Diese freiwilligen Teste sollten aber nicht an Flughäfen stattfinden. In Frage kämen dafür etwa Arztpraxen oder Gesundheitsämter. Die Tests seien in jedem Fall kostenlos, auch wenn es vorher keine Anhaltspunkte auf eine Corona-Infektion gab.
Land NRW geht beim Lehrermangel neue Wege
Mit neuen Maßnahmen wie der vorzeitigen Einstellung von neuen Gymnasiallehrern, leichteren Vertretungsmöglichkeiten und Arbeitszeitkonten will die Landesregierung den Lehrermangel in Nordrhein-Westfalen bekämpfen. Auch der coronabedingte Ausfall von vorerkrankten Lehrkräften solle damit im kommenden Schuljahr aufgefangen werden, kündigte Schul-Staatssekretär Mathias Richter am Freitag in Düsseldorf an.
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Schon zum Schuljahresbeginn sollen rund 800 Gymnasiallehrer mit frischem Abschluss eingestellt werden, die aufgrund des Wechsels zum neunjährigen Gymnasium eigentlich erst in einigen Jahren die Chance auf eine Stelle hätten. Diese Pädagogen sollen aber für einen Teil ihres Dienstes an Haupt-, Real- und Grundschulen abgeordnet werden, wo der Lehrermangel am größten ist. In den kommenden Jahren sollen auf diesem Weg laut Richter bis zu 3000 Lehrkräfte gewonnen werden.
Außerdem sollen die Möglichkeiten der befristeten Einstellung von Lehrern erleichtert werden. An den Grundschulen sollen im neuen Schuljahr 400 sozialpädagogische Fachkräfte zusätzlich eingestellt werden, die die Lehrkräfte unterstützen. Zudem können Schulen Lehrkräften Arbeitszeitkonten ermöglichen. Referendare können freiwillig statt bisher drei künftig sechs zusätzliche Wochenstunden Unterricht erteilen.
Corona in NRW: 30 Tönnies-Mitarbeiter positiv auf Corona getestet
Beim Fleischverarbeiter Tönnies in Rheda-Wiedenbrück sind bei routinemäßigen Kontrollen 30 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die meisten sind nach Angaben des Unternehmens sogenannte Altfälle - bei denen das Virus schon früher festgestellt worden und noch immer nachweisbar sei. Zuvor hatte der „Spiegel“ berichtet.
Die 30 Mitarbeiter seien wie alle Beschäftigten beim Arbeitsantritt im Werk nach der wochenlangen Zwangspause getestet worden - so sei es mit den Behörden zuvor abgestimmt worden, sagte Unternehmenssprecher André Vielstädte. Nach rund 24 Stunden habe das Ergebnis vorgelegen, dann seien die Kollegen unmittelbar für den Betrieb gesperrt und in Quarantäne geschickt worden. Ob tatsächlich alle 30 Beschäftigten einen Tag lang eingesetzt waren, werde noch ermittelt.
Bei 8 der 30 Mitarbeiter müsse noch geklärt werden, ob sie sich neu mit dem Virus angesteckt haben oder ob bei ihnen ebenfalls nur eine frühere Infektion noch nachweisbar sei, sagte Vielstädte.
Corona: So entwickeln sich die Infektionszahlen in NRW und Deutschland
Wie entwickelt sich die Zahl der Coronavirus-Infektionen in diesen Tagen? Sie steigt weiter an, aber langsamer. Die Statistiken finden Sie in unserem Monitor für Nordrhein-Westfalen und im Überblick für ganz Deutschland mit allen Details.
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