Ruhrgebiet. In Dortmund, Hagen und Düsseldorf ist ab Ende Juni Kirmes: in mobilen Freizeitparks mit begrenztem Zutritt. Schausteller experimentieren.

Bis zum 31. August gibt es keine Großveranstaltungen, keine Kirmes. Manche Schausteller haben einen Ausweg ersonnen, in Gestalt sogenannter „mobiler“ oder (aufploppender) „Pop-up-Freizeitparks.“ Es gelten alle Coronaregeln, der Zutritt wird kontrolliert. „Ich glaube, ihr habt noch nie so viel Platz gehabt, um so viel Freude zu haben“, sagt Patrick Arens, Vorsitzender des Schaustellervereins „Rote Erde“. Er spricht für Dortmund, es sollte aber für alle gelten.

Riesenrad, Wilde Maus, Fallturm, Kinderkarussell und Tempo: Das ist „Fundomio“ vom 25. Juni an während der Sommerferien bei den Dortmunder Westfalenhallen. Tageskarten kosten Erwachsene im Vorverkauf 34 Euro und sind im Internet erhältlich (fundomio.de). Im Preis sind alle Fahrten enthalten, Spielgeschäfte und Verpflegung kosten extra. Auf das 60.000 Quadratmeter große Gelände dürfen nur bis zu 5000 Menschen gleichzeitig.

Der mobile Freizeitpark ist „nicht die allgemeine Traumlösung“

Patrick Arens ist Vorsitzender der Dortmunder Schausteller, die „Fundomio“ organisieren. Das Bild zeigt ihn bei einer Schausteller-Preisverleihung in Crange 2018.
Patrick Arens ist Vorsitzender der Dortmunder Schausteller, die „Fundomio“ organisieren. Das Bild zeigt ihn bei einer Schausteller-Preisverleihung in Crange 2018. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Um das exakte Angebot an einem Ort zu erfahren, gucken Sie bitte kurz vor dem Start auf die Internet-Seite der Veranstaltung. In Hagen jedenfalls wird es vom 26. Juni bis 19. Juli „Hagorado“ geben, einen umzäunten Freizeitpark mit vielen Fahrgeschäften auf 14.500 Quadratmetern Fläche. Tickets gibt es bereits im Internet (hagorado.de), man kann sie dann aber auch am Festgelände selbst kaufen. Die Tageskarte kostet Erwachsene 17,90 Euro. Der örtliche Vorsitzende der Schausteller, Alexander Alexius, sagt: „Die Schausteller aus Hagen sehen sich als Profis der Unterhaltungsbranche in der Pflicht, eine Möglichkeit zu schaffen, dass Familien die Angebote unbeschwert nutzen können.“

Wie bei allen diesen Parks, gelten die Corona-Regeln. Deshalb wird es in Hagen auch keinen Alkohol geben. Der mobile Freizeitpark sei „nicht die allgemeine Traumlösung“, so Alexius, aber man wolle „den Menschen Freude bereiten“.

Maßnahmen wegen Corona verursachen Mehraufwand und Kosten

In Düsseldorf gibt es in den ersten vier Wochen der Sommerferien „Düsselland“, eine weitere umzäunte und vorübergehende Kirmes, hier auf dem Messegelände in der Nähe des Flughafens. Bei Düsselland (duesselland.de) ist das Konzept etwas anders: Für acht Euro (Erwachsene werktags) kauft man sich drei Stunden Anwesenheit; fahren, essen und trinken kostet dann an jedem Betrieb extra. 20 Fahrgeschäfte sind angekündigt. „Besondere Zeiten verlangen besondere Maßnahmen, und leider verursachen die Maßnahmen oft auch Mehraufwand und Kosten“, heißt es.

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In Dresden haben sie schon Erfahrung mit den mobilen Freizeitparks. Die Nachfrage sei hoch, heißt es bei den Veranstaltern der „Family City“ am Messegelände. Der Name sagt es schon: Der Schwerpunkt liegt in Dresden auf Familien mit Kindern. Circa 20 Fahrgeschäfte und Essbuden sind aufgestellt, darunter Riesenrad und Riesenrutsche, ein Surfsimulator und ein Trampolinparcours.

Unterschiedliche Zahlungssysteme im Test: Was funktioniert am besten?

Family City kostet zunächst keinen Eintritt, aber wer fahren will, muss Gutscheine einlösen, die man zuvor an drei Kassen gekauft hat. Die Bezahlsysteme sind von Ort zu Ort unterschiedlich, weil die Schausteller mit den kirmesähnlichen Veranstaltungen keine Erfahrungen haben und experimentieren. „Family City“ wird verlängert.