Essen. Der April ist wettertechnisch kein launischer Monat mehr: In diesem Monat sind im Schnitt erst zwei Liter Regen gefallen. Das birgt Gefahren.
In Nordrhein-Westfalen sind im April im Schnitt bislang erst rund zwei Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. „In vielen Ecken hat es so gut wie gar nicht geregnet“, erklärte Thomas Kesseler-Lauterkorn vom Regionalen Klimabüro des Deutschen Wetterdienstes in Essen.
Etwas mehr sei es vor allem im Hochsauerlandkreis gewesen. Am vergangenen Wochenende seien dort zum Teil über 15 Liter pro Quadratmeter registriert worden. Zum Vergleich: Das langjährige NRW-Durchschnittswert für April der Jahre 1981 bis 2010 liegt bei 55 Litern pro Quadratmeter.
Letzter flächendeckender Niederschlag fiel vor einem Monat
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Den bisherigen Minusrekord kann der diesjährige April aber nicht mehr unterbieten: 2007 lag das sogenannte Flächenmittel für den gesamten Monat bei 1,6 Litern. „Der letzte flächendeckende, allerdings schon nicht mehr so ergiebige Niederschlag in NRW war am 20. März, damit vor genau einem Monat“, erklärte der Meteorologe.
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Auch die Sonne schien häufiger als sonst. Bis einschließlich Sonntag registrierten die Wetterexperten bereits fast 180 Sonnenstunden - schon jetzt deutlich mehr als in „normalen“ April-Monaten, wo die Sonne 162,5 Stunden unbedeckt leuchtet. Kesseler-Lauterkorn kann sich vorstellen, dass in diesem Jahr der bisherige Sonnenschein-Rekord von 278,4 Stunden (ebenfalls April 2007) überboten wird.
April hat seinen Charakter als launischer Monat verloren und ist eher warm
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„Schaut man sich die letzten 20 Jahre an, hat der April seinen Charakter als „launischer Geselle“ etwas verloren“, meinte der Experte. Seit Anfang der 2000er-Jahre seien viele April-Monate eher warm, sehr sonnig und damit auch sehr trocken gewesen. „Der April ist von allen Monaten derjenige, bei dem sich die mittleren Klimabedingungen besonders bei Temperatur und Sonnenschein am stärksten gewandelt haben.“ (dpa)