An Rhein und Ruhr. Polizei durchkämmt bei Razzia Wohnungen acht mutmaßlicher Hooligans im Ruhrgebiet und in Köln. Anlass war eine Massenschlägerei in Oberhausen.
Die Polizei ist mit einer weiteren Razzia gegen Fußball-Hooligans in der Region vorgegangen. Am Dienstag durchkämmten die Beamten in den frühen Morgenstunden mit Durchsuchungsbeschlüssen zeitgleich insgesamt acht Wohnungen von Tatverdächtigen im Alter von 24 bis 32 Jahren, davon drei in Dormund, zwei in Gelsenkirchen und jeweils eine in Bottrop, Heiligenhaus und Köln. Dabei konnten die Ermittlungsbehörden zahlreiche Beweismittel sicher stellen. Wie die Oberhausener Polizei am Vormittag in einer ersten Bilanz mitteilte, waren darunter Reizgas, Messer, legale Waffen, Baseballschläger und diverse Hooligan-typische Utensilien. Außerdem beschlagnahmten die Beamten mehrere Handys und Computer.
„Hausbesuche“ betrafen auch gewaltbereite Anhänger von Schalke und Dortmund
Die „Hausbesuche“ betrafen offenbar gewaltbereite Anhänger unter anderem von Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04. Zwei der Verdächtigen waren nicht zu Hause, als die Polizei anrückte. Zutritt zu den Wohnungen verschafften sich die Beamten trotzdem. Festnahmen gab es laut Polizei nicht. Auch Widerstand soll keiner der Verdächtigen bei den Durchsuchungen geleistet haben.
Federführend bei dem Einsatz sind die Ermittlungskommission „EK Rampe“ der Oberhausener Polizei und die Staatsanwaltschaft Duisburg. Unterstützt wurden sie bei dem Einsatz von Kollegen aus den lokalen Behörden. Dabei waren auch Hundeführer beteiligt. Gegen 5 Uhr klingelten die Beamten die Verdächtigen aus den Betten. Die Razzia steht im Zusammenhang mit einer Massenschlägerei nach einer Mixed-Martials-Arts-Veranstaltung in der Oberhausener König-Pilsener-Arena auf dem Parkplatz der Halle.
Schläger flohen, als die ersten Streifenwagen eintrafen
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Am 9. November sollen sich dort rund 40 Beteiligte geprügelt haben. Die Polizei ging davon aus, dass es sich um Gewalttäter aus der Hooligan-Szene gehandelt haben könnte. Drei Tatverdächtige aus Köln und Dortmund im Alter von 23 bis 28 Jahren hatten die Beamten damals bereits vorläufig festnehmen können. Der Großteil der Schläger hatte sich aber schon davon gemacht, als die ersten Streifenwagen eintrafen.
Die Polizei hatte den Vorfall erst zehn Tage nach der Schlägerei publik gemacht, nach der Veröffentlichung aber bundesweit um die Zusendung von Fotos oder Videoaufnahmen von der Schlägerei gebeten. Die Resonanz darauf war allerdings nach Angaben eines Sprechers sehr überschaubar.
Am Sterkrader Bahnhof prügelten sich bis zu 100 mutmaßliche Hooligans
Auch wenn die Durchsuchungsaktion am Dienstag laut Polizei zunächst allein im Zusammenhang mit der Schlägerei auf dem Arena-Parkplatz steht, sind Parallelen zu einem ähnlichen Vorfall unübersehbar: An einem Montagabend am letzten Septembertag kurz vor Mitternacht hatten möglicherweise sich bis zu 100 Beteiligte, die die Polizei ebenfalls in die Kategorie Gewalttäter Sport einsortiert, rund um den Sterkrader Bahnhof geprügelt.
Danach gab es Gerüchte, Anhänger von Rot-Weiss Essen und Borussia Dortmund hätten gemeinsam Fans von Rot-Weiß Oberhausen abgepasst. Die Polizei sprach offiziell zunächst von „Gewalttätern aus dem Umfeld rivalisierender Hooligan-Gruppierungen“ Beide Schlägereien bearbeitet seitdem die „EK Rampe“, die mögliche Zusammenhänge zwischen Vorfällen prüft.
Polizei stellt Elektroschocker, Messer, Sturmhauben und Drogen sicher
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Zwei Wochen nach der Schlägerei am Sterkrader Bahnhof gab es bereits eine erste Razzia gegen einige der damals mutmaßlich Beteiligten. Mitte Oktober stellte die Polizei bei den Durchsuchungen in zehn Wohnungen Oberhausen, Essen, Dinslaken und Iserlohn nach eigenen Angaben Elektroschocker, Messer, Sturmhauben, Spezialhandschuhe, Drogen sowie mehrere Handys, Laptops und Speicherkarten sicher. Die Auswertung dieser Beweismittel dauert noch an. Die Ermittlungen laufen unter anderem wegen schweren Landfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung.
„Polizei und Staatsanwaltschaft dulden keine Gewaltexzesse von sogenannten Fußballfans in unseren Städten“, hatten die Ermittlungsbehörden nach der ersten Razzia betont: „Straftaten werden auch in diesem Bereich konsequent verfolgt.“