Köln. Bei den Eisenbahnunternehmen in Deutschland mangelt es nicht nur an männlichem Personal. Sie wollen nun gezielt um Lokführerinnnen werben.
Angesichts des Personalmangels wollen die Eisenbahnunternehmen mehr Frauen als Lokführerinnen gewinnen. Von den etwa 3000 Lokführern im Land seien nur etwa vier Prozent weiblich, das solle sich ändern, sagte eine Sprecherin der Brancheninitiative „Fokus Bahn NRW“. „Wir wollen in einem ersten Schritt herausfinden, woran es eigentlich hapert und so wenige in den Beruf wollen“, so die Sprecherin weiter. Gerade Frauen, die sich nach der Babypause oder Erziehungszeit neu orientieren wollen, sieht die Initiative als Zielgruppe.
In einer Internetumfrage werde derzeit ermittelt, was aus Sicht potentieller Bewerber den Beruf für Frauen attraktiver machen könnte. „Ist es das Image als angebliche Männerdomäne? Oder fehlt es an familienfreundlichen Arbeitszeitmodellen? Auf Grundlage der Antworten können die Unternehmen dann gegensteuern“. Im Sommer soll dann ein Pilotkurs nur für Quereinsteigerinnen starten, der speziell auf die Bedürfnisse von Frauen zugeschnitten sein soll. Denkbar sei es etwa, bei der Kinderbetreuung zu unterstützen, Mentorinnenprogramme anzubieten oder E-Learning-Angebote für das Lernen von zuhause aus mit einzubeziehen.
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Viele Lokführer werden bald in den Ruhestand gehen
Alle Eisenbahnunternehmen suchen bereits jetzt händeringend Personal. Viele Lokführer, die in den Ruhestand gehen, immer mehr Züge auf der Schiene und Betreiberwechsel verschärfen das Problem. In NRW werden nach Angaben von „Fokus Bahn NRW“ bereits in den kommenden zwei Jahren rund 500 Lokführer fehlen. (dpa)