Kötter steigt als Dienstleister für die Sicherheit am Düsseldorfer Flughafen aus. Das hat unangenehme Folgen, wie ein Airport-Sprecher erklärt.

Der Düsseldorfer Flughafen sorgt sich, dass der Ausstieg der Essener Firma Kötter Security nach 15 Jahren bei den Sicherheitskontrollen im nächsten Sommer erneut zu langen Schlangen bei der Abfertigung führen könnte. „Wir bedauern sehr den gewählten Zeitpunkt, der mitten in der Hauptreisezeit liegt“, sagte Flughafensprecher Thomas Kötter -- der trotz Namensgleichheit mit dem Unternehmen Kötter nichts zu tun hat.

Seit 15 Jahren kontrollieren die Mitarbeiter von Kötter Security am Flughafen Düsseldorf.
Seit 15 Jahren kontrollieren die Mitarbeiter von Kötter Security am Flughafen Düsseldorf. © WAZ FotoPool | KITSCHENBERG, Kai

Wie berichtet, hat Kötter Security aus wirtschaftlichen Gründen seinen Vertrag zum 31. Mai 2020 gekündigt. Zwar ist davon auszugehen, dass die derzeit 1100 Mitarbeiter in Düsseldorf auch für den nächsten Dienstleister tätig werden. Gleichwohl könnte die Übergangsphase bis hinein in die Sommerferien holprig werden.

„Wir erwarten daher, dass die Neuvergabe des Auftrags durch das Beschaffungsamt des Bundesinnenministeriums sowie der Übergang an den neuen Auftragnehmer nicht zu Lasten der Reisenden in Gestalt von langen Wartezeiten gehen wird“, so Thomas Kötter.

Mit Blick auf das Passagierchaos am Flughafen vor zwei Jahren, als Kötter Security vor allem darunter litt, dass bis zu einem Fünftel der Belegschaft krank war, pocht der Flughafen auf klarere Spielregeln im

Thomas Kötter, Sprecher des Flughafens in Düsseldorf
Thomas Kötter, Sprecher des Flughafens in Düsseldorf © HO | Ho

neuen Vertrag. „Es ist dringend erforderlich, nun endlich klar beschriebene Qualitätskriterien nach unternehmerischen Gesichtspunkten festzulegen“, sagte Thomas Kötter. Regelungen bei Minderleistung müssten in der Ausschreibung verbindlich definiert, kontrolliert und auch durchzusetzen sein.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass der Flughafen mit den Leistungen von Kötter

Die Verantwortung für Kontrollen und Technik liegt bei der Bundespolizei, die private Dienstleister beauftragt. Bezahlt werden sie über die Luftsicherheitsabgabe, die in Düsseldorf pro abfliegendem Passagier bei 5,49 Euro liegt. Das ergibt insgesamt rund 68,5 Millionen Euro.

Kötter Security hatte angekündigt, sich bei verbesserten Rahmenbedingungen eventuell wieder zu bewerben. Es gibt etwa ein halbes Dutzend potenzieller Mitbewerber, darunter Securitas Aviation, die gerade die Ausschreibung in Berlin gewonnen hat.