Düsseldorf. . Der Flughafen Düsseldorf und seine Passagiere kommen nicht zur Ruhe. Neben den seit zwei Monaten andauernden überlangen Warteschlangen an den Sicherheitsschleusen lösten gestern kurzfristige Absagen von mehr als 30 Air-Berlin-Flügen Unruhe und Verärgerung an den Abfertigungsschaltern der insolventen Fluggesellschaft aus.

Der Flughafen Düsseldorf und seine Passagiere kommen nicht zur Ruhe. Neben den seit zwei Monaten andauernden überlangen Warteschlangen an den Sicherheitsschleusen lösten gestern kurzfristige Absagen von mehr als 30 Air-Berlin-Flügen Unruhe und Verärgerung an den Abfertigungsschaltern der insolventen Fluggesellschaft aus.

Bundesweit fielen mehr als 100 Flüge aus. Unternehmenschef Thomas Winkelmann teilte mit, rund 200 der 1500 Piloten hätten sich krankgemeldet. „Das ist ein Spiel mit dem Feuer“, warnte Winkelmann, „der heutige Tag kostet uns mehrere Millionen Euro.“ Man stehe in „finalen Verkaufsverhandlungen“ mit möglichen Investoren, eine stabile Situation sei die zwingende Voraussetzung für das Gelingen.

Frank Kebekus, der Generalbevollmächtigte des Unternehmens, sagte, das gesamte Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung sei gefährdet und drohte: „Wenn sich die Situation nicht kurzfristig ändert, werden wir den Betrieb und damit jegliche Sanierungsbemühungen einstellen müssen.“ Hintergrund für die massenhaften Flugausfälle, so ist aus dem Unternehmen zu hören, sollen Probleme bei den Verhandlungen zum Übergang der Piloten auf einen potenziellen Käufer sein.

In Düsseldorf wurden Fluggäste, wo es möglich war, auf Maschinen von Eurowings und deren Mutter Lufthansa umgebucht. Auch vor den Schaltern dieser beiden Gesellschaften bildeten sich allerdings lange Schlangen, wenig später vor den Bordkartenkontrollen am Flugsteig A, hinter denen die Sicherheitsüberprüfungen beginnen.

Dort hatten sich in den vergangenen Wochen teilweise tumultartige Szenen abgespielt, weil Passagiere wegen der Wartezeiten sogar Flüge verpasst hatten. Schuld an der Misere ist der hohe Krankenstand des von der Bundespolizei beauftragten Sicherheitsunternehmens Kötter. Täglich fehlen am Airport 80 der 400 Beschäftigten. Peter Lange, Geschäftsführer von Kötter Aviation Security, sagte gestern im Gespräch mit dieser Zeitung, dass man im Oktober 25 zusätzliche Mitarbeiter einsetzen könne. Am 20. beginnen die Herbstferien in NRW.