Essen. Es geht um Millionen, bald schon um Milliarden. E-Sports boomt – nicht nur aber vor allem auch durch Fortnite. Die Fakten.

Nach Aussagen des Herstellers Epic gibt es derzeit rund 50 Millionen registrierte Fortnite-Spieler – 35 Prozent davon sollen übrigens Frauen sein. Obwohl das eigentliche Spiel kostenlos ist, spült Fortnite Epic pro Monat geschätzt 300 Millionen Dollar in die Kassen.

Denn viele Spieler rüsten ihre virtuellen Figuren optisch mit grotesken Kostümen und verrückten Accessoires auf. Beides gibt es reichlich, allerdings nur gegen harte Währung. Doch das stört die Kundschaft nicht. Im Gegenteil. Knapp 69 Prozent aller Fortnite-Spieler sollen einer Umfrage zufolge bereits Geld im Spiel ausgegeben haben, obwohl das keine Vorteile im eigentlichen Kampf bringt.

Spiel hat den Sprung in den Alltag geschafft

Turniere auch auf der Gamescom in Köln

Auch auf der am 21. August startenden Gamescom in Köln ist E-Sports ein großes Thema. So wurde in Halle 11.3 eine neue Event-Arena aufgebaut, in der neben der Eröffnungsshow auch E-Sport-Turniere und Sonder-Präsentationen der Aussteller zu sehen sein werden.

Highlights sind etwa das ESL-Turnier in Counter-Strike am Mittwoch und das Finale der Premier Tour von League of Legends am Donnerstag.

Überhaupt hat das Spiel den Sprung vom Computermonitor in den Alltag geschafft. Filmstudios schicken virtuelle Abbilder ihrer Stars in die Online-Welt, Fußballer ahmen die Siegesgesten aus dem Spiel bei ihrem Torjubel nach und wer etwas auf sich hält als Teenager, der kann „Floss“ tanzen, den Jubel-Tanz aus Fortitude, bei dem die Arme von rechts nach links und zurück schwingen, mal vor und mal hinter dem Körper, während die Hüften jeweils in Gegenrichtung verschoben werden. Das Magazin The New Yorker vergleicht den Erfolg des des Programms Spiels bereits mit der Hysterie um die Beatles in den 1960er Jahren.

Tyler
Tyler "Ninja" Blevins (l), einer der bekanntesten Streamer der Welt mit Millionen Followern auf der Plattform Twitch, steht beim Fortnite World Cup auf der Bühne. © dpa | Benedikt Wenck

In den USA gib es mittlerweile inzwischen Profiligen und Stipendien für talentierte Spieler an Elite-Universitäten. Der Organisationschef der Olympischen Spiele 2024 in Paris, Tony Estanguet, hat – wenn auch vergeblich – versucht E-Sport ins offizielle Programm aufnehmen - bei den Asienspielen 2022 im chinesischen Hangzhou werden Videospieler bereits um Medaillen kämpfen. Tyler Blevins, einer der bekanntesten Fortitude-Spieler, verdient durch Live-Übertragungen auf dem Streamingportal Twitch eigenen Angaben zufolge mehr als sechs Millionen Dollar pro Jahr.

2020 soll der Umsatz mit E-Sport in Deutschland auf 130 Millionen steigen

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Doch das ist nur ein Beispiel dafür, dass der Erfolg des E-Sports sich nicht nur in der Popularität, sondern auch in den Umsätzen niederschlägt. E-Sports wird nach Ansicht von Experten spätestens 2020 mit einem geschätzten Umsatz von knapp 1,3 Milliarden Euro ein globaler Milliardenmarkt. „Für den deutschen Markt erwarten wir Umsätze von etwa 130 Millionen Euro und somit ca. 10% Marktanteil am weltweiten Geschäft“, prognostiziert Stefan Ludwig, Leiter der Sport Business Gruppe bei der Düsseldorfer Beratungsfirma Deloitte.

In Deutschland wird neben Fortnite und dem Echtzeit-Strategiespiel League Of Legends gerne auch Video-Fußball gespielt. Seit Anfang des Jahres sogar in der virtuellen Bundesliga, offiziell „VBL Club Championship“ genannt.

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In der von der Deutschen Fußballliga und Electronic Arts organisierten Liga treten derzeit 22 Teams aus der Bundesliga und der 2. Bundesliga – darunter Schalke, Mönchengladbach und Bochum – gegeneinander an. Mit Spielern, die bei den Vereinen unter Vertrag stehen. Erster Meister wurde Werder Bremen für den unter anderem der in Bochum lebende Mohammed „MoAuba“ Harkous antritt. Bayern und Dortmund sind auf dem elektronischen Rasen übrigens bisher nicht vertreten.

Fernsehsender übertragen Spiele live

Auch im deutschen Fernsehen hat der elektronische Sport mittlerweile Einzug gehalten. Mit Sport1 und ProSieben Maxx gibt es gleich zwei Sender, die Turniere übertragen und damit angeblich mittlere sechsstellige Zuschauerzahlen erreichen.