Düsseldorf. Entertainer Götz Alsmann und Ex-Fußballer Horst Hrubesch werden mit dem NRW-verdienstorden ausgezeichnet. So begründet das Land die Entscheidung.

Gemeinsam mit zwölf weiteren Frauen und Männer aus Nordrhein-Westfalen werden der Entertainer Götz Alsmann und Fußball-Legende Horst Hrubesch mit dem Landesverdienstorden ausgezeichnet. Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) wird die Ehrung am 23. August vornehmen. Das teilte die Staatskanzlei in Düsseldorf mit.

Mit dem Landesverdienstorden werden seit 1986 besonders engagierte Bürger für herausragende Verdienste um das Gemeinwohl und das Land NRW geehrt. Das können Prominente sein aber auch Personen, die sonst nicht in der Öffentlichkeit stehen.

Landesverdienstorden NRW für Horst Hrubesch und Götz Alsmann

Horst Hrubesch, hier bei einem Besuch als Trainer der Frauen-Nationalmannschaft im RWE-Stadion an der Hafenstraße. Das Amt legte er im November 2018 nieder. Für sein Engagement wird Hrubesch mit dem Landesverdienstorden ausgezeichnet.
Horst Hrubesch, hier bei einem Besuch als Trainer der Frauen-Nationalmannschaft im RWE-Stadion an der Hafenstraße. Das Amt legte er im November 2018 nieder. Für sein Engagement wird Hrubesch mit dem Landesverdienstorden ausgezeichnet. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann

Horst Hrubesch, 1951 in Hamm geboren, begann seine Fußballkarriere bei Rot-Weiß Essen. Mit dem HSV wurde der Stürmer mehrfach deutscher Meister sowie Europapokalsieger. Als Trainer war Hrubesch für mehrere Nachwuchsmannschaften des DFB zuständig.

Die Staatskanzlei begründet die Auszeichnung so: „Mit gespendeten Trikots für Versteigerungen verhilft er Kindern und Jugendlichen zu besseren Startchancen ins Leben.“ Im November 2018 beendete Hrubesch seine Karriere als Trainer der deutschen Frauen-Nationalmannschaft.

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Der Entertainer Götz Alsmann (geboren 1957 in Münster) dürfte den meisten als Moderator der WDR-Sendung „Zimmer frei“ bekannt sein. 2016 lief die letzte Folge. Alsmann ist aber auch als virtuoser Musiker bekannt. Die Staatskanzlei lobt, dass der 62-Jährige an der Universität Münster unentgeltlich Popularmusik lehre. Darüber hinaus unterstütze der Münsteraner die Hospizbewegung und den Verein „Herzenswünsche“.

Erfinder der „Stolpersteine“ wird ebenfalls ausgezeichnet

Ein Stolperstein in Hagen. Das Kunstprojekt erinnert an die Opfer des Nationalsozialismus. Der Erfinder der Stolpersteine, Gunter Demnig, wird mit dem Landesverdienstorden ausgezeichnet.
Ein Stolperstein in Hagen. Das Kunstprojekt erinnert an die Opfer des Nationalsozialismus. Der Erfinder der Stolpersteine, Gunter Demnig, wird mit dem Landesverdienstorden ausgezeichnet. © WP Michael Kleinrensing (Archiv) | Michael Kleinrensing

Ein weiterer Ordensträger ist zwar namentlich nicht so präsent, dafür aber seine künstlerische Aktion: Gunter Demnig hat die „Stolpersteine“ ins Leben gerufen, 1992 verlegte er den erste vor dem Kölner Rathaus.

Die Staatskanzlei schreibt: „Inzwischen erinnern in ganz Europa mehr als 70.000 von Gunter Demnig in den Boden eingelassene Messingsteine an Opfer des Nationalsozialismus – mehrere Tausend Stolpersteine in ganz Nordrhein-Westfalen.“

Demnig wurde 1947 in Berlin geboren, lebte lange in Köln und heute in Alsfeld.

NRW-Verdienstorden: Das sind die weiteren Ordensträger

Zudem werden diese Personen mit dem Landesverdienstorden ausgezeichnet (samt Begründung der Staatskanzlei):

  • Mustafa Bayram, Köln Mustafa Bayram war 2004 Mitgründer und von 2005 bis 2017 Geschäftsführer der Kölner Bildungs- und Beratungsstelle „Coach e.V.“ für Jugendliche mit Migrationshintergrund. Bis heute ist er im Vorstand des Vereins aktiv.
  • Herbert Gövert, Wadersloh Der frühere Bürgermeister von Wadersloh war maßgeblich am Erweiterungsbau des Museums Abtei Liesborn beteiligt und ist heutiger Ehrenvorsitzender der „Museumsfreunde Liesborn“. Von 1972 bis 2007 engagierte er sich für das Deutsche Rote Kreuz.
  • Dr. Frank Hoffmann, Luxemburg Der Theatermacher und Regisseur war von 2004 bis 2018 Intendant der Ruhrfestspiele, die er zu einem der größten und renommiertesten Theaterfestivals in Europa machte.
  • Franz Jacoby, Paderborn Der Unternehmer mit mehr als 1.000 Beschäftigten ist in den Gremien der IHK Paderborn aktiv und Gründungsmitglied der örtlichen Werbegemeinschaft. Als Kulturförderer hat er unter anderem die Philharmonische Gesellschaft Paderborn, den Domchor und das Landesmuseum für Klosterkultur in Dalheim unterstützt.
  • Rolf Krebs, Steinfurt Der frühere Superintendent des „Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken“ war von 2004 bis 2013 „Beauftragter der Evangelischen Kirchen bei Landtag und Landesregierung von Nordrhein-Westfalen“. Als Mitgründer des Rotary-Clubs Gronau half er, viele soziale Projekte umzusetzen.
  • Lioba Lichtschlag, Düsseldorf Seit 1984 leitet Lioba Lichtschlag den Männer-Kirchenchor der Justizvollzugsanstalt Düsseldorf. Sie ist für die Inhaftierten auch Beraterin, Gesprächspartnerin und Vermittlerin bei Konflikten.
  • Staatsminister a.D. Dr. Helmut Linssen, Issum Von 1980 bis 2010 war Helmut Linssen ununterbrochen Mitglied des nordrhein-westfälischen Landtags, von 2005 bis 2010 Finanzminister. Er war federführend am sozialverträglichen Ausstieg aus der subventionierten Förderung der Steinkohle und ander Gründung der RAG-Stiftung beteiligt und von 2012 bis 2019 deren Finanzvorstand.
  • Werner Saure, Arnsberg Der anerkannte Heimatforscher erforscht seit Jahrzehnten die jüdische Geschichte in Arnsberg und ist Herausgeber zahlreicher Bücher zur Heimatgeschichte.
  • Staatsministerin a.D. Ute Schäfer, Detmold: Die ehemalige nordrhein-westfälische Landtagsabgeordnete(2000 bis 2017) war von 2010 bis 2015 Ministerin für Familie,Kinder, Jugend, Kultur und Sport. Sie ist heute aktiv für das „Literaturbüro“ in Detmold und Vorsitzende der Sportstiftung NRW
  • Gerhard Schmidt, Köln: Der Filmproduzent, Drehbuchautor und Regisseur hat sich sehr um die Entwicklung Nordrhein-Westfalens zum Medienstandort Nummer 1 verdient gemacht. Er ist Mitgründer des heutigen Film und Medienverbandes sowie der Film- und Medienstiftung NRW.
  • Lena Strothmann, Gütersloh: Lena Strothmann war von 1998 bis 2019 als Präsidentin der Handwerkskammer Ostwestfalen die bundesweit erste Frau in dieser Position. Seit 2005 gehört die frühere Bundestagsabgeordnete dem Präsidium des Zentralverbands des Deutschen Handwerks an.

(mit dpa)