bochum. . Kraftfahrer werden in Kürze in Bochum intensiver überwacht. Die Stadt verschärft die Technik ihrer bestehenden Blitzer und schafft zwei neue an.
In Bochum werden Verkehrssünder künftig noch intensiver geblitzt als bisher. Die Stadt richtet gerade zwei weitere stationäre Blitzeranlagen ein und rüstet die bisherigen vier auf. Das teilte Stadtsprecherin Charlotte Meitler auf Anfrage mit.
Jahrelang gab es in Bochum vier so genannte Starenkästen: Sie stehen an der Essener Straße/Goldhammer Straße, an der Universitätsstraße/Wasserstraße, am Castroper Hellweg in Höhe der A 43 sowie an der Berliner Straße in Wattenscheid. Zurzeit sind aber alle vier außer Betrieb.
„Bei allen Blitzanlagen ist die Technik überholt. Ersatzteile sind nicht mehr lieferbar“, sagt die Pressesprecherin. „Alle bestehenden Überwachungsanlagen müssen daher ersetzt werden.“
Bisher fotografierten sie nur solche Autofahrer, die das Rotlicht missachteten. Mit einer neuen Kameratechnik werden sie künftig aber nicht nur Rotsünder ablichten, sondern auch die Einhaltung der Höchstgeschwindigkeit überwachen und das Tempo messen.
Blitzanlagen können künftig mehr
Gleichzeitig wird die Stadt bald zwei weitere stationäre Blitzeranlagen einrichten und scharf schalten. Die Geräte stehen an der Herner Straße stadteinwärts in Höhe der Wilbergstraße sowie an der Kreuzung Nordring/Dorstener Straße.
Alle sechs Geräte befinden sich noch im Bauzustand. Stromanschlüsse müssen verlegt, Verbindung mit der Ampeltechnik hergestellt und abschließende Tiefbauarbeiten erledigt werden. Danach werden die Anlagen vom staatlichen Eichamt geeicht und in Betrieb genommen. Das soll in einigen Wochen passieren. Ein genauer Termin wird erst in Kürze bekanntgegeben. Dann will die Stadt auch sagen, wieviel die modernen Anlagen gekostet haben. Mit ihnen sollen Geld in den Haushalt gespült und die Verkehrssicherheit erhöht werden. Bis zu Tempo 100 hat die Polizei an einigen Kreuzungen gemessen.
Wenn alle sechs Geräte scharf sind, dürfte sich die Anzahl der erwischten Verkehrssünder deutlich erhöhen. Im vorigen Jahr hat die Stadt rund 85 000 Euro von Rotlicht-Sündern kassiert. Zu schnelle Kraftfahrer mussten insgesamt rund 750.000 Euro in die Stadtkasse überweisen.
Was Tempo- oder Rotlichtverstöße kosten
Unabhängig von der Stadt, die das Tempo auch mit mobilen Anlagen misst, blitzt auch die Polizei, mit Laserpistolen und mobilen Radaranlagen. 2017 wurden in Bochum 33.694 Kraftfahrer erwischt, die zu schnell waren. Im Jahr 2016 waren es nur 197 weniger. 2015 indes lag die Zahl bei 26.895. Die Zahlen aus 2018 werden erst Ende Februar mit der landesweiten Verkehrsjahresstatistik veröffentlicht. Über eine stationäre Überwachungsanlage verfügt die Polizei nicht.
Wer als Autofahrer innerorts 10 km/ zu schnell ist, muss 15 Euro zahlen. Bei bis zu 15 km/h sind 25 Euro fällig, bei bis zu 20 km/h 35 Euro, bei bis zu 25 km/h 80 Euro (und ein Punkt). Rotlichtverstöße werden mit mindestens 90 Euro geahndet (und ein Punkt).