Bochum. . Die 2016 explosionsartig angestiegene Nachfrage nach einem Kleinen Waffenschein ist wieder abgeebbt. In diesem Jahr sank die Anzahl auf 489.
Die Nachfrage nach einem Kleinen Waffenschein hat sich wieder deutlich abgeschwächt. Im Jahr 2016 war sie extrem nach oben geschnellt.
Wie die Polizei auf WAZ-Anfrage mitteilt, wurden im Jahr 2016 im Bochumer Polizeibezirk (mit Herne und Witten) 2403 Anträge gestellt. In den beiden Jahren davor waren es nur 212 beziehungsweise 152. Doch nach dem Jahr 2016 war der explosionsartige Anstieg wieder vorbei. Im Jahr 2017 gingen nur noch 778 Anträge bei der Polizei ein, und in diesem Jahr waren es nur noch 489, so Polizeisprecherin Tanja Pfeffer.
Nur in Notwehrsituationen darf geschossen werden
Die Behörde vermutet, dass der Anstieg in 2016 mit den Ereignissen in der Silvesternacht 2015/2016 vor dem Kölner Hauptbahnhof zu tun hat. Das liege nahe. Vielleicht hätten sich die Menschen deshalb bewaffnet.
Zurzeit sind im Bochumer Polizeibezirk (fast 620.000 Einwohner) 5679 Menschen im Besitz eines Kleinen Waffenscheins. Das sind fast genau doppelt so viele wie unmittelbar vor den Kölner Silvesterkrawallen.
Der Kleine Waffenschein berechtigt die Inhaber dazu, eine Gas- oder Schreckschusspistole in der Öffentlichkeit zu tragen, ebenso eine Signalwaffe (Leucht- und akustisch wirkende Patronen). Diese Erlaubnis gilt aber nicht für Veranstaltungen, Gaststätten oder Ähnliches. Außerdem weist die Polizei darauf hin: „Eine Schussabgabe ist nur in tatsächlichen Notwehrsituationen erlaubt.“ Und: „Entgegen weitläufiger Meinung ist es ebenso verboten, damit an Silvester und Neujahr zu schießen – schon gar nicht mit pyrotechnischer Munition.“ Das seien Leuchtkugeln, die sich oft im Lieferumfang befänden.