Ratingen. 24 Schüler sind am Montag in Ratingen wegen Kohlenmonixid-Vergiftung in Krankenhäuser gebracht worden. Ein Schulbus ist womöglich Auslöser.

Waren es die Abgase eines Schulbusses? Etwas mehr als zwei Dutzend Schülerinnen und Schüler des Schulzentrums Ratingen-West sind am Montagmittag mit Verdacht auf Kohlenmonixidvergiftung in Krankenhäuser eingeliefert worden. Die Schüler hätten über Übelkeit geklagt, nachdem sie mit einem Schulbus unterwegs waren, teilte die Feuerwehr Ratingen am Montag mit.

Bei insgesamt 24 Schülern waren die CO-Werte im Blut erhöht, berichtete die Feuerwehr. Sie kamen in umliegende Krankenhäuser, einige wurden nach Düsseldorf zum Uniklinikum gefahren, wo es eine spezielle Druckkammer gibt, um Kohlenmonoxid aus dem Blut zu lösen.

Defekt oder Manipulation - nichts ist auszuschließen

Der Rettungsdienst der Feuerwehr Ratingen kontrollierte zudem die Blutwerte von elf weiteren Schulkindern und einer Lehrkraft, die im Angerbad untersucht wurden. Bei ihnen seien die Kohlenmonoxidwerte jedoch unbedenktlich gewesen, hieß es. Der Einsatz lief am Montagnachmittag noch.

Laut Feuerwehr vermutet man einen Defekt an einem Schulbus, durch den die Schulkinder in Mitleidenschaft gezogen worden waren. "Der Bus wurde sichergestellt", sagte eine Polizeisprecherin auf Nachfrage. Zur möglichen Ursache der Vergiftungen gab es am Montag bei der Polizei noch keine Aussagen: "Das ist alles noch Spekulation", hieß es in der Pressestelle. Von einem Defekt bis zu einer Manipulation könnte die Polizei derzeit "nichts ausschließen". Offen sei im übrigen auch, ob die Ursache tatsächlich in dem Bus zu suchen sei, hieß es.

Noch ein Schulbus wird von der Polizei untersucht

Bei dem Bus handelt es sich nicht um das Fahrzeug, das am vergangenen Donnerstag ebenfalls von der Polizei in Ratingen sicher gestellt worden war. Fünf Kinder des Schulzentrums in Ratingen-Lintorf hatten an dem Tag ebenfalls über Übelkeit geklagt und waren wegen erhöhter CO-Werte zur Behandlung ins Düsseldorfer Uniklinikum gebracht worden, berichtete die Feuerwehr. Auch hier wird ein Defekt in einem Schulbus vermutet. "Der Bus wird noch von Experten untersucht und ist noch nicht wieder auf der Straße", sagte die Polizeisprecherin.

Die Feuerwehr rückte an dem Donnerstag vergangener Woche ebenfalls zum Schulzentrum Ratingen-West aus. Dort gab es bei 44 Schülerinnen und Schülern den Verdacht auf erhöhte CO-Konzentration im Blut, der sich letztlich nicht bestätigt habe, hieß es. Die Ermittlungen laufen. (dae)