Herne. . Unternehmer Richard Hennig beklagt einen Schaden von 70.000 Euro. Die Polizei hat Hinweise auf die Gerüst-Diebe, aber noch keinen entscheidenden.
Was dem Herner Gerüstbauunternehmer Richard Hennig passiert ist, erinnert stark an den 48-Tonnen-Kran, der im März in Stuttgart gestohlen wurde und im Juni in Ägypten wieder auftauchte: Eine dreiste Bande hat dem 57-Jährigen ein Riesen-Gerüst im Wert von 70 000 Euro gestohlen.
Wohlgemerkt: Das Gerüst hat 1000 Quadratmeter Fläche und war aufgebaut, an einem Bürogebäude in Dortmund. Hennig sucht jetzt verzweifelt nach den Kriminellen, die da am Werke waren: „Ich bin nicht gegen Diebstahl versichert, das könnte ich mir gar nicht leisten“, sagt der Unternehmer, der seinen Firmensitz seit 25 Jahren an der Altenhöfener Straße hat.
Gerüst stand an einem 15 Meter hohen Bürogebäude
„Ich kann das einfach nicht wegstecken“, ärgert sich Hennig nicht nur über den finanziellen Verlust, sondern auch über das unverschämte Vorgehen der Diebesbande: „Das müssen so ungefähr sechs Leute gewesen sein, die kamen mit zwei Lastwagen, einer weiß, einer orange, das hat die Polizei mittlerweile mit Hilfe von Zeugen herausgefunden.“ Um alles abzutransportieren, seien die Kriminellen wohl zweimal gekommen und völlig überladen wieder abgefahren.
Unternehmer zahlt 6000 Euro Belohnung
Die Polizei sucht Zeugen, die Angaben zu den Tätern, den Fahrzeugen und der Fluchtrichtung machen können. Kontakt: 0231/132-7441.
Unternehmer Richard Hennig zahlt demjenigen, der ihm einen entscheidenden Tipp zum Verbleib des Gerüstes geben kann, 6000 Euro Belohnung, Kontakt 0171 464 78 89.
Das Gerüst stand an einem 15 Meter hohen Bürogebäude an der Kaiserstraße 129 in Dortmund-Mitte. Am 7. Juli, einem Samstag, an dem an der Baustelle nicht gearbeitet wurde, müssen die Täter zwischen 8 und 15 Uhr zu Werke gegangen sein. „Das waren mit Sicherheit Profis, Laien hätten so etwas nicht zustande gebracht“, ist sich Hennig sicher. Nachbarn hätten berichtet, die Männer wären zügig fertig geworden, hätten wegen der Sommerhitze zum Teil mit nackten Oberkörpern gearbeitet. Verdacht schöpfte allerdings niemand, alle Zeugen gingen davon aus, dass es sich um die „richtige“ Firma handelte, die ihr Gerüst wieder abbaute.
Aufträge verschieben sich
„Montags rief mich dann der Architekt an und fragte, was wir mit dem Gerüst gemacht haben. Die Maler könnten nicht arbeiten“, erzählt Hennig. Jetzt hat er ein Problem, Aufträge müssen nach hinten verschoben werden, er muss mit Konventionalstrafen rechnen, weil Aufträge nicht rechtzeitig ausgeführt werden können. Insgesamt verfügt die Herner Firma mit ihren vier Mitarbeitern zwar über 15 000 Quadratmeter Gerüste, trotzdem würde das gestohlene Gerüst empfindlich fehlen.
Belohnung für Hinweise
Hennig hat sich selbst auf die Suche begeben und schaut sich auf Höfen von Firmen im Raum Dortmund, Lünen und Unna um. Die Polizei in Dortmund tappt weitestgehend im Dunkeln, laut Sprecher fehlt der entscheidende Hinweis. Vielleicht kommt er ja irgendwann – aus Ägypten.